Von: mk
Jenesien – Immer mehr Gemeinden nehmen ihre Klimapläne in Angriff. Jenesien hat heute ihren Klimaplan in groben Zügen präsentiert. Bereits seit 2013 arbeitet die Gemeinde strukturiert an diesem Thema.
Südtirol will bis 2040 klimaneutral sein. Da ist auch die Mitarbeit der Gemeinden gefragt. Diese müssen bis 2025 Dekarbonisierungsziele festgelegen. Bis 2027 müssen sie ihre Klimapläne, ausgerichtet an den Leitlinien des Landes, vorlegen.
Das Land und der Südtiroler Gemeindenverband verständigten sich auf gemeinsame Leitlinien, um die Klimapläne der Gemeinden mit dem Klimaplan des Landes zu harmonisieren. “Dieses gemeinsame Engagement soll dazu beitragen, dass das Land und die Gemeinden in puncto Klimaziele geschlossen zusammenarbeiten und nachhaltige Lösungen vorantreiben”, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher.
Viele Projekte zum Klimaschutz – Mit Klimaplan Richtungsweiser
“Wir nehmen das Thema Klimaschutz sehr ernst, haben 2022 bereits unseren Klimaplan genehmigt und wollen vor allem auch die Menschen einbeziehen”, unterstrich der Bürgermeister von Jenesien Paul Romen. Wichtige Themen seien Wasser, Sonnenenergie und Mobilität, vor allem die Seilbahnverbindung Bozen-Jenesien, fasste Romen zusammen.
Begonnen habe die Gemeinde mit Energiebuchhaltung, also dem Erfassen, wieviel Wasser und Energie die öffentlichen Gebäude verbrauchen, erklärte die Umweltreferentin der Gemeinde Jenesien Monika Mair. Um die vielen Projekte wie Forschertasche im Kindergarten, Klimaschule, Green Events der Vereine, Klimatage in Handwerkerzone, Flohmärke, Einkehren und Einkaufen vor Ort mit Punktesammelsystem oder Aktion “Pendler des Jahres” usw. zu strukturieren, habe die Gemeinde am Klimaplan als Richtungsweiser gearbeitet. Teil 1 zeige den Ist-Zustand z.B. wie viele Autos nach Bozen fahren, erläuterte Mair. Teil 2 sei ein Maßnahmenkatalog, was gemacht werden könne, um bessere Werte zu erreichen, z.B. für eine nachhaltige Mobilität die Nutzung einer Seilbahn. “Teil 3 bezieht sich auf Anpassungen an Klimawandel, und so wurde im Hinblick auf die Trockenheit und Wasserknappheit eine Beregnungsleitung aus dem wasserreichen Sarntal für die Landwirtschaft gebaut”, sagte Mair.
Zusammenarbeit ist entscheidend fürs Erreichen der Klimaziele
Die Zusammenarbeit zwischen Land und Gemeinden sei entscheidend, um die Klimaziele zu erreichen. Studien würden zeigen, dass bis zu 90 Prozent der Maßnahmen für den Klimaschutz in den Gemeinden umgesetzt werden, sagte Kompatscher. “Gemeinsam können wir den Weg zu einer klimaneutralen Zukunft Südtirols ebnen. Deswegen gehen wir gemeinsam positiv und mit Überzeugung ans Erstellen und Umsetzen der Klimapläne”, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher und lobte die Gemeinden, den Gemeindenverband und die Bezirksgemeinschaften für den bisherigen Einsatz.
“In den Gemeinden findet konkret die Umsetzung der Klimaziele statt; jede Gemeinde hat die Möglichkeit passende Ziele zu setzen, z.B. mehr öffentlicher Nahverkehr, mehr Radmobilität, mehr Fußwege zu öffentlichen Einrichtungen, weniger Bodenverbrauch, weniger Energieverbrauch, mehr regionale Produkte usw.”, betonte der Präsident des Südtiroler Gemeindenverbands Andreas Schatzer.
Im Ressort von Landesrat Peter Brunner arbeite man daran, die für die Erstellung der Pläne notwendigen Daten bereit zustellen, sagte der Direktor des Ressorts für Klimaschutz Alexander Gruber. “Viele kleine Schritte bringen uns dem Ziel näher, so wie zum Beispiel die Einsparungen bei der öffentlichen Außenbeleuchtung, die bei 19 Gigawattstunden liegen”, so Gruber.
Land unterstützt Gemeinden finanziell
Das Land unterstützt die Entwicklung der Klimapläne der Gemeinden finanziell, und zwar mit bis zu 80 Prozent der zugelassenen Kosten. Die genehmigten Klimaschutzpläne müssen Vorgaben erfüllen: So soll die Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden erhöht werden und CO₂-Emissionen sollen verringert werden. Zudem gilt es, mehr erneuerbare Energien einzusetzen und Lichtverschmutzung zu reduzieren.
Die Gemeinden können zudem zu allen Aktionsfeldern des Landesklimaplans auch indirekt über Maßnahmen oder über Sensibilisierungskampagnen beitragen, z.B. durch Mobilitäts-, Grünraum- und Parkplatzkonzepte, sicheren Fahrradabstellanlagen, Fahrradwege oder Carsharing-Lösungen.
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