Von: mk
Bozen – Es gibt nur für die Landtagswahlen das Gentlemen-Agreement, wonach abwechselnd ein Grödner und ein Gadertaler als ladinische Vertretung ins Rennen geschickt wird. Dies stellt Marina Rubatscher Crazzolara, die ladinische Stellvertreterin der SVP-Landesfrauen-Referentin, in einer Aussendung klar.
Das Gentlemen-Agreement soll beiden Tälern zusichern, dass sie abwechselnd und ausgewogen im Landtag vertreten sind. „Der Grödner Florian Mussner ist seit 16 Jahren als ladinischer Vertreter in der Landesregierung und jetzt steht die Kandidatur einem Gadertaler zu. Doch die Grödner führen an, dass die Gadertaler mit dem Parlamentarier Daniel Alfreider aus Kolfuschg bereits vertreten seien und wollen somit nochmals den Kandidaten für den Landtag stellen“, kritisiert Rubatscher Crazzolara.
Daniel Alfreider sei Südtiroler Parlamentarier in Rom und vertrete die Sache aller Südtirolerinnen und Südtiroler im Parlament und nicht die der Ladiner und schon gar nicht die der Gadertaler. Rom sei nicht Bozen, betont die ladinische Stellvertreterin der SVP-Landesfrauen-Referentin.
„Im Südtiroler Landtag geht es um andere Inhalte als in Rom. Man kann die Aufgaben im Parlament mit denen im Landtag nicht vergleichen; es sind andere. Daher sehe ich keinen Grund, sich nicht ans Gentlemen-Agreement zu halten und fordere die Verantwortlichen auf, nach 16 Jahren einen Gadertaler oder eine Gadertalerin als ladinische Vertretung zu nominieren. Bei unserem nächsten Gebietstreffen der SVP-Frauenbewegung werden wir Frauen uns dieses Themas annehmen, denn: Warum soll nicht eine Frau nominiert werden?“, fragt Marina Rubatscher Crazzolara.