Von: mk
Bozen – Die Junge Generation in der SVP beschäftigt sich seit einiger Zeit mit der Tampon-Tax, also mit der Besteuerung der Menstruationsprodukte, die in Italien noch bei 22 Prozent liegt. „Wir sind überzeugt, dass sich in den letzten Jahrzehnten viel in Hinblick auf die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau getan hat – dennoch müssen wir mit Bedauern feststellen, dass andere Staaten uns in dieser Thematik, wie so oft, einen Schritt voraus sind.“
Bei der heutigen Sitzung des Landtags wurde endlich ein Begehrensantrag verabschiedet, durch den der Südtiroler Landtag Druck auf Rom ausübt, um den Steuersatz auf vier Prozent zu senken. Seit der Begehrensantrag in der April-Sitzung vorgestellt wurde, hat sich in einigen Südtiroler Gemeinden schon etwas verändert: Unter anderem haben beispielsweise die Apotheken in Bruneck und Bozen den Preis von Menstruationsprodukten um 25 bzw. 22 Prozent gesenkt, damit Frauen indirekt die Mehrwertsteuer auf jene Produkte erlassen wird. Die JG-Stellvertreterin aus dem Bezirk Brixen und Initiatorin der internen Kampagne, Lia Vontavon, ist erfreut über den Ausgang der heutigen Abstimmung: „Die weibliche Menstruation wird häufig noch als Tabuthema gesehen – das sehen wir vor allem in der Besteuerung von Frauenhygieneprodukten, welche im Handel nach wie vor mit dem Mehrwertsteuersatz von 22 Prozent angeboten werden. Die weibliche Menstruation ist jedoch kein Luxus, diese Art der Diskriminierung darf nicht länger fortbestehen!“
„Besonders in der jetzigen Situation kann die monatliche Menstruation eine zusätzliche Belastung für Frauen darstellen. Manchen Frauen fehlt das Geld, um sich regelmäßig notwendige Hygieneartikel kaufen zu können. Das darf nicht sein. Viele Länder haben die Tamponsteuer bereits gesenkt oder abgeschafft. Jetzt ist die Regierung in Rom am Zug, dem gleich zu tun“, so die SVP-Landtagsabgeordnete Jasmin Ladurner, welche die Anträge im Landtag gemeinsam mit ihren Kollegen Sandor Repetto und Brigitte Foppa eingebracht hat und fährt fort: „Genauso wollen wir mit konkreten Maßnahmen gegen Periodenarmut und Tabuisierung kämpfen. Kostenlose Hygieneartikel und die Sensibilisierung an den Schulen spielen hier eine wesentliche Rolle!“
Aus diesem Grund wurde zugleich beschlossen, ein Pilotprojekt gegen „Period-Poverty“ an Südtirols Mittelschulen zu initiieren, wobei im Rahmen der Sensibilisierung Schülerinnen weibliche Hygieneartikel gratis zur Verfügung gestellt werden sollen.
„Die Sensibilisierungskampagne und Ausgabe von kostenlosen Menstruationsprodukten an Mittelschulen ist absolut zu begrüßen“, sagt die stellvertretende Landesvorsitzende der JG Ingrid Kusstatscher, fordert aber gleichzeitig dazu auf, einen Schritt weiterzugehen: „Damenhygieneprodukte müssen für alle Frauen einfacher zugänglich gemacht werden, deshalb fordern wir gratis Mensturationsprodukte auch an Südtirols Oberschulen!“