Aufruf auf Telegram

Jugendliche fackeln Putin-Hubschrauber ab

Donnerstag, 12. September 2024 | 13:30 Uhr

Von: mk

Nojabrsk – Kreml Desport Wladimir Putin führt seit über zweieinhalb Jahren einen grausamen Angriffskrieg auf die Ukraine. Die Ukrainer wehren sich tapfer und haben zuletzt mit ihrer Offensive auf russischem Territorium wieder die Initiative übernommen. Doch der Krieg findet auch abseits des Schlachtfelds statt.

Konkret geht es um einen Vorfall, der sich am Mittwoch in der 100.000-Einwohner-Stadt Nojabrsk ereignet hat. Wie das russische Online-Medium Baza berichtete, sind zwei minderjährige Russen im Alter von 13 und 14 Jahren einem Aufruf auf Telegram gefolgt: Ihnen seien fünf Millionen Rubel (umgerechnet rund 50.000 Euro) versprochen worden, wenn sie einen russischen Mi-8-Hubschrauber in Brand stecken.

Die beiden Jugendlichen drangen in den frühen Morgenstunden am Mittwoch durch ein Loch im Zaun in den Flughafen von Nojabrsk ein. Dort schütteten sie brennbare Flüssigkeit auf einen Mi-8-Helikopter und schleuderten anschließend zwei brennenden Zigaretten in dessen Richtung.

Bei der Explosion, die darauf folgte, zogen sich die Teenager schwere Verbrennungen im Gesicht zu. Sie ergriffen die Flucht und verständigten selbst den Rettungsdienst. Kurz darauf wurden sie ergriffen und in ein Krankenhaus transportiert.

Der Hubschrauber soll durch den Brandanschlag fast völlig zerstört worden sein. Wie die Jugendlichen selbst einräumten, sei dies nicht die erste Aktion dieser Art gewesen. So hätten sie zugegeben, wenige Tage zuvor bereits einen Mobilfunkmast angezündet und dafür 30.000 Rubel erhalten zu haben, berichtet Baza. Das Geld sei ihnen ebenfalls zuvor auf Telegram versprochen worden.

Mi-8-Hubschrauber sind die bekanntesten Hubschrauber aus russischer Produktion und werden vor allem zum Transport verwendet – sowohl für zivile als auch militärische Zwecke. Der Hubschrauber, den die russischen Teenager beschädigt hatten, sei für den zivilen Einsatz vorgesehen gewesen.

Ob hinter der Aufforderung auf Telegram tatsächlich die Ukraine dahinter steckt, ist unklar. Kiew hat sich bisher nicht dazu geäußert. Der Vater von einem der Teenager soll derzeit an der nördlichen Front im Ukraine-Krieg als Soldat im Einsatz sein.

Die russische Armee macht unterdessen weiter massive Verluste im Donbass, doch Moskaus Streitkräfte kommen in ihrem Angriffskrieg Meter für Meter voran. Für die Ukraine ergibt sich dadurch eine prekäre Situation, wie Oberst Reisner gegenüber ntv.de erklärt.

Laut Reisner habe die Ukraine vor allem deshalb ihren Vorstoß auf russisches Territorium gewagt und sei dabei ein großes Risiko eingegangen, um einen Abnutzungskrieg im Donbass zu vermeiden. Doch Kiews Rechnung gehe nicht auf.

„Die Ukraine hat gesagt, dieses Jahr gehen wir faktisch in die Defensive um 2025 wieder in die Offensive zu gehen, aber sie wird von den Ereignissen überholt. Die Russen üben so starken Druck auf im Donbass, dass die Ukraine gezwungen ist faktisch ihre bereits jetzt verfügbaren Reserven in einer Gegenoffensive im Raum Kursk einzusetzen – in der Hoffnung, dass die Russen diesen Köder schlucken“, so Reisner. Die Ukraine habe damit Kräfte ausgespielt, bevor sie sie für das nächste Jahr bereitstellen konnte.

„Aus meiner Sicht versucht es die Ukraine parallel zu dem Abwehrkampf, den sie jetzt führt, mit eigenen Mitteln in Russland hineinzuwirken, weil man hofft, dass die russische Bevölkerung trotzdem irgendwann in Opposition zu ihrer politischen Führung geht und es zu einem Zusammenbruch des Regimes kommt“, erklärt Reisner.

So würde sich die Ukraine die mühsame Rückeroberung verlorener Gebiete ersparen, weil die Russen faktisch von selber aufgrund der Implosion erkennen würden, dass der Krieg nichts bringt, und abziehen würden. Deshalb übe die Ukraine auch Druck in der Tiefe Russlands aus – etwa durch Angriffe auf Ölraffinerien, Rüstungsbetriebe und Waffendepots, aber auch mit ihrer Offensive in Kursk. „Traditionellerweise erkennen wir aber, dass diese 145 Millionen Russen offensichtlich nicht so sehr dazu neigen, tatsächlich auf die Straße zu gehen und zu protestieren“, erklärt Reisner.

Trotzdem versuche die Ukraine auf diesem Weg eine Wende herbeizuführen, auch weil sich der Westen als nicht allzu zuverlässig erweise. „Die Ukraine hat wankelmütige Verbündete, die immer nur stückchenweise liefern. Einerseits, weil sie nicht wollen – Stichwort USA –, anderseits, weil sie nicht können – Stichwort Europa”, betont Reisner. Doch ob Kiews Strategie aufgeht, bleibt fraglich.

Kommentare

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9 Kommentare auf "Jugendliche fackeln Putin-Hubschrauber ab"


Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
Speedy Gonzales
Speedy Gonzales
Superredner
6 h 10 Min

Wünsche den schwerverletzten Buben eine baldige Genesung und dass sie aus dieser Geschichte ihre Lehren ziehen.

Doolin
Doolin
Kinig
3 h 29 Min

…dein Freund im Kreml wird sie schon was lehren, das ist sicher…

😆

Staenkerer
3 h 7 Min

i befürcht das ihr verletztes gsicht jetz und für longe zeit ihr kleanstes problem isch! leider!

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
3 h 2 Min

Wiederstand Zwecklos Putin unzerstörbar nimm i un oder? 😁

andr
andr
Kinig
6 h 53 Min

Putin wird sie vergifteten oder aus dem Fenster stoßen lassen

Doolin
Doolin
Kinig
3 h 36 Min

…der lässt nicht mit sich spassen…

😅

Pasta Madre
Pasta Madre
Universalgelehrter
3 h 44 Min

Arme jungs, das wird Putin sich nicht bieten lassen.

Orch-idee
Orch-idee
Universalgelehrter
29 Min 47 Sek

@pasta… Die sind nicht Arm… Man spielt nicht mit dem Feuer und weil sie das für Geld getan haben sind sie Teppisten und gehören ins Jugendknast.

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
2 h 24 Min

Vater im Krieg, orm wia a Russ nicht auf’n Tisch ober genau wissen in wem ses zu verdanken hoben und sel werd ohne zu zögern ausgenutzt, glab nit dass de an Cent segen… Armes Russland..

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