Ausstellung im Bürgersaal

Julisch-dalmatinischer Exodus: Gedenkfeier im Marconi-Park in Meran

Montag, 10. Februar 2025 | 12:55 Uhr

Von: mk

Meran – Im Rahmen einer offiziellen Gedenkfeier, die heute Vormittag am Ort der Erinnerung im Marconi-Park und im Beisein ziviler und militärischer Behörden stattfand, gedachte die Meraner Stadtverwaltung der Opfer der Foibe und des julisch-dalmatinischen Exodus.

„Seit fast zwei Jahrzehnten bietet die Stadtgemeinde Meran am 10. Februar, dem Tag der Erinnerung, verschiedene kulturelle Veranstaltungen und Gelegenheiten zum Nachdenken über die Tragödie der Foibe, die erzwungene Abwanderung der Istrier, Fiumaner und Dalmatiner aus ihren Ländern nach dem Zweiten Weltkrieg und die komplexere Geschichte der Ostgrenze. In diesem Jahr begehen wir den Jahrestag zum ersten Mal auch mit einer offiziellen Zeremonie an diesem Ort der Erinnerung im Marconi-Park. Hier wird in Kürze auch eine Stele aufgestellt, um an diese Tragödie zu erinnern”, sagte Bürgermeister Dario Dal Medico.

„Die Geflüchteten hatten sich in mehr als hundert Lagern in Italien verteilt, einige Tausend kamen auch nach Trentino-Südtirol und davon einige Hundert fanden in unserer Stadt eine Unterkunft und ein neues Zuhause. Die Einrichtung des Erinnerungsortes in diesem Park und die offiziellen Gedenkfeiern, die von diesem Jahr an jeden 10. Februar hier stattfinden werden, sollen Gelegenheit und Anreiz sein, zu einer sachlichen und besonnenen Auseinandersetzung mit diesem Kapitel unserer Geschichte zurückzukehren und über die vom extremistischen Nationalismus ausgehende Gefahr nachzudenken. Es ist dies ein Phänomen, auf das wir heute nur mit einem immer stärkeren und überzeugteren Engagement für Integration, Zusammenarbeit und friedliches Zusammenleben reagieren können“, so Dal Medico.

Eine Ausstellung im Bürgersaal

Anlässlich des Tages der Erinnerung an die Opfer der Foibe und des julisch-dalmatinischen Exodus lädt die Stadtgemeinde Meran die Bürgerinnen und Bürger zu der in Zusammenarbeit mit der Fondazione Fossoli organisierten Ausstellung “Italiani d’Istria – chi partì e chi rimase” ein. Anhand von Interviews und fotografischen Porträts bietet die von Lucia Castelli kuratierte Ausstellung einen Einblick in das Leben einer Gemeinschaft, die über ganz Italien und die Welt verstreut wurde, sowie in die Geschichte der zurückgebliebenen Männer und Frauen, die sich plötzlich als unwillkommene Gäste in einem fremden Land wiederfanden.

Die Ausstellung wird am Dienstag, 11. Februar, um 18.00 Uhr im Ausstellungsraum in der Huberstraße 8 im Beisein der Kuratorin Lucia Castelli und des Direktors des Palais Mamming Museums, Tiziano Rosani, eröffnet und bleibt bis Donnerstag, 20. Februar bei freiem Eintritt zugänglich (Öffnungszeiten: 11.00 bis 13.00 Uhr und 14.00 bis 16.00 Uhr).

Die Stiftung Fondazione Fossoli wurde 1996 von der Gemeinde Carpi und der Associazione Amici del Museo Monumento al Deportato gegründet. Heute verwaltet sie ein bedeutendes Gedächtnissystem, das sowohl physische Stätten von nationaler und internationaler Bedeutung als auch ein reiches immaterielles Erbe umfasst, das im Studien- und Dokumentationszentrum „Primo Levi“ aufbewahrt wird. Dieses umfasst ein Originalarchiv subjektiver Dokumentationen, bedeutende Buch- und Kunstsammlungen sowie ein umfangreiches Lehrarchiv mit den Erfahrungen von Schülerinnen und Schülern im Rahmen der von der Stiftung geförderten Bildungsprojekte. Besonderes Augenmerk legt die Stiftung auf ihre Beziehungen zu Schulen, indem sie Projekte und Bildungswege für Schüler und Lehrpersonen entwickelt und Besuche in ihren Gedenkstätten und an europäischen Stätten organisiert.

Bezirk: Burggrafenamt

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