Von: luk
Bozen – „Junge Familien brauchen gezielte Förderungen“, erklärt Familienlandesrätin Waltraud Deeg anlässlich des morgigen Weltjugendtages.
Anlässlich des morgigen Weltjugendtages weist Familienlandesrätin Waltraud Deeg auf die Wichtigkeit einer gezielten Förderung junger Familien hin. Handlungsbedarf in diesem Bereich zeigen die jüngsten ASTAT-Daten zu den Lebenswelten junger Menschen in Südtirol auf.
Junge Menschen in Südtirol entscheiden sich immer später für eine Familiengründung; auch der Auszug aus der Herkunftsfamilie verschiebt sich immer weiter nach hinten. Grund dafür, darauf lassen die jüngsten ASTAT-Daten schließen, sind neben gesellschaftlichen Veränderungen auch wirtschaftliche Schwierigkeiten und eine Zunahme der prekären Arbeitsverhältnisse, denen junge Familien, Alleinerziehende und kinderreiche Familien besonders ausgesetzt sind.
Die Entscheidung für Familie benachteiligt insbesondere Frauen wirtschaftlich deutlich: Die Lohnschere öffnet sich bereits ab dem 20. Lebensjahr zum Nachteil der weiblichen Arbeitskräfte. Ab diesem Zeitpunkt liegt der Gehalt junger Frauen ständig unter dem ihrer Altersgenossen, sie müssen sich zudem häufiger mit schlecht bezahlten Jobs oder Teilzeitverträgen zufrieden geben.
„Diese Rahmenbedingungen sind mit ein Grund dafür, dass die Geburtenraten nachlassen. Wer eine Familie gründet tut dies immer später – mit der Folge, dass der Anteil der jungen Generation an der Gesamtbevölkerung weiterhin rückläufig ist“, betont Waltraud Deeg. In den letzten 25 Jahren ist dieser laut ASTAT von einem Drittel (33,7%) auf weniger als ein Viertel (23%) geschrumpft. „Nur mit einer gezielten Familienpolitik und angemessenen finanziellen Hilfestellungen, die speziell junge Familien ansprechen, können wir diesem Trend entgegenwirken“, so die Landesrätin.
Um jungen Paaren die Entscheidung für Familie zu erleichtern, hat die Familienagentur des Landes unter anderem das „Landesfamiliengeld +“ konzipiert: einen finanziellen Zusatzbeitrag für junge, berufstätige Eltern, die sich für eine gewisse Zeit und partnerschaftlich der Kindererziehung widmen. Waltraud Deeg wird das Projekt am 24. August im Rahmen einer Pressekonferenz präsentieren.