Von: luk
Dubai/Feldthurns – Derzeit findet die Klimakonferenz COP28 in Dubai statt, wo politische Entscheidungsträger auf Wissenschaftler, Vertreter von internationalen Konzernen und NGOs treffen, um über globale Lösungsvorschläge zum Klimaschutz zu diskutieren. Mit dabei ist auch der Feldthurner Verhaltensforscher Florian Gasser, der vom griechischen Ministerium für Umwelt und Energie als Panelist eingeladen wurde. Das Thema des Panels war “Climate Diplomacy: Young Leaders take the floor”. Dabei wurden vier junge Vertreter aus Europa, die sich für Klimadiplomatie und Stärkung der Interessen der Jugend einsetzen, eingeladen. Sie konnten mit Prof. Emmanuella Doussis, der UNESCO-Lehrstuhlinhaberin für Klimadiplomatie, über mögliche Lösungsvorschläge für die Involvierung der jüngeren Generationen in nachhaltige Entscheidungsfindungen, zu diskutieren.
“Ich war natürlich sehr geehrt, als ich vom griechischen Ministerium für Umwelt und Energie angefragt wurde, darüber zu diskutieren, wie wir global gemeinsam Maßnahmen hinsichtlich des Erreichens der Ziele des Pariser Klimaabkommens angehen, und wie sich junge Menschen weltweit einbringen können. Aber ich hatte auch einige Bedenken, da der Veranstaltungsort nicht ohne Kritik ist. Da das Thema aber aus meiner Sicht wirklich zentral ist und wir global definitiv weitere Massnahmen angehen sollten, habe ich mich entschieden teilzunehmen”, so Gasser.
Prof. Doussis zeigte die wichtige Rolle junger Menschen auf, wenn es zu nachhaltigen Veränderungen geht und dass es wichtig ist «Brücken zu schlagen zwischen den einzelnen Kulturen und Nationen – aber vor allem auch zwischen verschiedensten Berufskategorien und Alltagsrealitäten».
Im Anschluss zeigten die jungen Redner auf, in welchen Bereichen Sie sich derzeitig aktiv einsetzen und wie man verstärkt junge Menschen befähigen kann, eine aktive Rolle in der Gestaltung der Zukunft der Gesellschaft einzunehmen.
“Zentral konnte ich über meine Forschung im Bereich des Konsumentenverhaltens berichten, vor allem auch rund um das Thema Greenwashing und Greenhushing (Letzteres ist das Gegenteil von Greenwashing, was in letzter Zeit auch beobachtet werden konnte). Zusätzlich konnte ich von dem Projekt des ThinkTanks Zukunft.Fabrik2050 berichten, wo mit dem Projekt «Young Leaders on Board» junge Menschen dabei unterstützt werden, schon früh in den Vorstand von großen Konzernen aufgenommen zu werden. Am Ende konnte ich noch einen Einblick auf meine Arbeit als Vize-präsident der Jungen Europäischen Volkspartei geben, wo wir aktiv junge Menschen aus ganz Euro-pa dabei unterstützen, die notwendigen Fähigkeiten aufzubauen, die die Ausübung eines politischen Mandates in den unterschiedlichsten Gremien mit sich bringen”, so Gasser.
Evangelos Pastras, der junge Ingenieure dabei unterstützt eine aktive Rolle in der Energietransition zu übernehmen, berichtete von den Tätigkeiten der World Federation of Engineering Organisations und seiner Rolle als Climate Champion der UK Institution of Civil Engineers. Die Doktorandin des Imperial College London, Eirini Sampson, erzählte über Ihre Tätigkeit bei der von ihr gegründeten Organisation «Sustainability for Students». Die Organisation setzt sich für den freien Zugang zum Klimadiskurs ein und versucht dort die Stimme der Jugend zu verstärken. Die Menschenrechtsexpertin Rania Papadopoulou zeichnete ein positives Bild, wo die Jugend mehr einbezogen werden muss, sollten wir die aktuellen (Klima)ziele erreichen wollen.
“Wir brauchen mehr junge Menschen, denen man aktiv das Vertrauen ausspricht und die man dabei fördert wichtige Entscheidungspositionen zu übernehmen. Es geht nicht nur darum, dass man wo in einem beratenen Gremium mitreden kann, man muss auch am Entscheidungstisch direkt mitentscheiden können. Vor allem wenn wir längerfristig orientierte Entscheidungen anstreben – was wir definitiv sollten – sollten wir nicht auf diesen frischen Wind und innovative Ideen verzichten”, so Gasser.
Am Ende der Veranstaltung hatte Alexandra Sdoukou, die griechische stellvertretende Ministerin für Umwelt- und Energie verkündet, dass nun mit Unterstützung einiger Sponsoren das Youth Climate Diplomacy Forum für Südost-Europa gegründet wird, welches junge engagierte Personen zusammenbringen soll, um über weitere wichtige Massnahmen in diesem Bereich zu beraten und mögliche Lösungsvorschläge nahe zu den Ministerien herantragen zu können. “Das Ministerium hatte uns Panellisten hier angefragt eine aktive Rolle einzunehmen und ich freue mich schon hier weiter mit-zuarbeiten. Die größten Herausforderungen unserer Zeit können wir nur in länderübergreifenden Kooperationen gemeinsam lösen – und ich hoffe, dass die Verhandlungsergebnisse der COP28 ein Schritt in die richtige Richtung sein werden”, so Gasser.