Von: APA/dpa/Reuters
Israels Armee setzt eigenen Angaben zufolge die Kämpfe in der Stadt Khan Younis im Süden des Gazastreifens fort. Bei einem Luftangriff seien dabei drei Palästinenser getötet worden, die in der Nähe israelischer Einsatzkräfte Sprengstoff platziert hätten, teilte das Militär am Samstag mit. Soldaten hätten zudem “zahlreiche bewaffnete Terroristen aus nächster Nähe” getötet.
Bei einem weiteren Vorfall in der größten Stadt des südlichen Teils des Küstenstreifens hätten sieben Personen Panzerfäuste auf die Armee gefeuert. Sie seien ebenfalls angegriffen und getötet worden.
Bei Einsätzen im Westen der Stadt seien bewaffnete Palästinenser, die den Angaben zufolge Soldaten attackieren wollten, in ein nahe gelegenes Haus geflohen und schließlich durch einen Luftangriff auf das Gebäude getötet worden. In der vergangenen Woche hätten israelische Soldaten insgesamt “mehr als 100 Terroristen eliminiert”, hieß es von der Armee weiter.
Wegen der heftigen Kämpfe flüchteten Augenzeugen zufolge in den vergangenen Tagen Tausende aus Khan Younis. Die Stadt gilt als eine Hochburg der islamistischen Hamas. Israel vermutet in dem Tunnelnetzwerk unter der Gegend die Führung der Terrororganisation sowie auch israelische Geiseln.
Wegen der vielen Opfer und des großen Leids der Zivilbevölkerung im Gazastreifen gibt es international viel Kritik am Vorgehen der Armee. Auslöser des Kriegs war das brutale Massaker der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel.
Die Hamas und andere extremistische Gruppen feuern noch immer hin und wieder Raketen Richtung Israel. Armeeangaben zufolge wurde in Orten im Süden Israels am Samstag wieder Raketenalarm ausgelöst. Israelischen Medienberichten zufolge landete ein Geschoss außerhalb des israelischen Ortes Sderot, der in der Nähe des Gazastreifens liegt.
Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen warf Israel vor, die Soldaten würden in die unmittelbare Umgebung des Al-Amal-Krankenhauses vorrücken. Es sei die größte noch funktionierende medizinische Einrichtung im Süden. Zudem sei das ebenfalls in der Gegend liegende Nasser-Krankenhaus von Geschossen getroffen worden. Das Leben von Ärzten, Patienten und Flüchtlingen sei in Gefahr.
Das israelische Militär steht nach eigenen Angaben in telefonischem Kontakt mit den Krankenhausleitern und dem medizinischen Personal, um sicherzustellen, dass die Krankenhäuser funktionieren. Israel wirft der Hamas vor, die Krankenhäuser wie militärische Stellungen zu nutzen.
Einwohner und Hamas-Milizionäre berichteten am Samstag auch von Kämpfen in den zentralen und nördlichen Teilen des Gazastreifens. In Rafah, wo über die Hälfte der Bevölkerung des Gazastreifens in Notunterkünften und Zelten Schutz gesucht hat, wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde bei einem Luftangriff drei Menschen in einem Haus getötet. Den Vertriebenen und Flüchtlingen machten zudem schwere Regenfälle zu schaffen.
Im besetzten Westjordanland wurde ein Mann bei einem Schusswechsel mit israelischen Streitkräften in der Nähe von Jenin getötet, wie Anrainer berichteten.