Harris ist nun offizielle Kandidatin der Demokraten

Kamala Harris tritt bei US-Präsidentschaftswahl an

Samstag, 03. August 2024 | 04:52 Uhr

Von: APA/dpa

Die US-Demokratin Kamala Harris (54) hat sich die Präsidentschaftskandidatur gesichert und will in den kommenden Tagen mit neuem Vize die Wahlkampftour starten. Bei einer Online-Abstimmung erhielt sie die nötige Mehrheit, teilten die Demokraten mit. Harris tritt damit im November gegen Ex-Präsidenten Donald Trump an. Demnächst will sie einen Vizepräsidentschaftskandidaten vorstellen und mit ihm auf einen Blitz-Trip durch die sieben am meisten umkämpften Bundesstaaten gehen.

Die Demokraten hatten ihre Kandidatenkür aus bürokratischen Gründen vorgezogen – vor den Beginn eines großen Parteitages Mitte August in Chicago – und per digitalem Votum abgewickelt. Das hat mit den Fristen in den Bundesstaaten zu tun, bis wann die Parteien ihre Kandidaten bestätigt haben müssen, um auf dem Wahlzettel zu stehen.

Am Donnerstag hatte das Votum über eine Online-Plattform der Partei begonnen, bei der die Parteitagsdelegierten aus allen Bundesstaaten ihre Stimmen abgeben konnten. Die Abstimmung läuft zwar noch mehrere Tage. Harris sicherte sich aber bereits frühzeitig die nötige Mehrheit der etwa 4.000 Delegiertenstimmen. Sie war bei dem digitalen Votum die einzige Anwärterin – ihre Nominierung galt daher als Formalie.

Harris erklärte, sie fühle sich geehrt. “Es wird nicht einfach sein, aber wir werden es schaffen”, betonte sie mit Blick auf den weiteren Wahlkampf und die eigentliche Wahl am 5. November. “Ich weiß, dass wir diesem Kampf gewachsen sind.”

Nun richtet sich alles auf die Frage, wen sie als Vize an ihre Seite holen wird. Die “Washington Post” berichtete unter Berufung auf Harris’ Umfeld, die Demokratin wolle über das Wochenende Gespräche mit ihren potenziellen Partnern führen und danach eine Entscheidung treffen. Die Auswahl eines sogenannten Running Mates im US-Präsidentschaftswahlkampf ist üblicherweise ein komplizierter und aufwendiger Prozess, der nun im Eiltempo ablaufen muss. Denn Harris rückte durch den Ausstieg von US-Präsident Joe Biden aus dem Präsidentschaftsrennen extrem kurzfristig als Kandidatin nach.

Harris’ Wahlkampfteam hat für die kommende Woche bereits eine Wahlkampftour mit dem neuen Vize durch die sieben am meisten umkämpften Bundesstaaten angekündigt: Pennsylvania, Wisconsin, Michigan, North Carolina, Georgia, Arizona und Nevada. In diesen sogenannten Swing States steht nicht schon im Vorhinein fest, ob aus Tradition der Kandidat der Republikaner oder der Demokraten siegen wird. Daher sind diese Staaten wahlentscheidend.

Aus diesem Grund will Harris diese sieben Bundesstaaten mit ihrem Vize noch vor dem Parteitag der Demokraten vom 19. bis 22. August in Chicago besuchen. Die erste Wahlkampfkundgebung des Duos ist für Dienstagabend (Ortszeit) – nach hiesiger Zeit in der Nacht auf Mittwoch – in Philadelphia im Bundesstaat Pennsylvania geplant. Spätestens bis Dienstag muss Harris ihren Vize also verkünden.

Als aussichtsreichste Anwärter gelten die Gouverneure von Pennsylvania, Kentucky, Minnesota und Illinois, Josh Shapiro, Andy Beshear, Tim Walz und JB Pritzker sowie Verkehrsminister Pete Buttigieg, der Senator von Arizona, Marc Kelly.

In den Wahlkampf gegen den Republikaner Trump geht Harris nach der raschen Kür zur Kandidatin jedenfalls mit Rückenwind. Sie hat bereits Spenden in Millionenhöhe gesammelt und schlägt sich in ersten Umfragen besser als Biden zuletzt. Wie Harris tatsächlich bei der US-Wählerschaft ankommt, wird sich aber in den kommenden Wochen zeigen.

So könnte die 59 Jahre alte Harris etwa bei jüngeren Menschen punkten, die sich zuletzt wenig begeistert vom 81 Jahre alten Amtsinhaber Biden zeigten. Und auch Frauen sowie People of Color könnten sich von der Tochter eines Jamaikaners und einer Inderin eher angesprochen fühlen als von Biden oder Trump – der ist mit seinen 78 Jahren nun der einzige “alte weiße Mann” im Rennen.

Trump und seine Republikaner haben indes damit begonnen, Harris wegen ihres Geschlechts und ihrer Hautfarbe als “Quotenkandidatin” darzustellen und sie anderweitig rassistisch oder sexistisch verbal anzugreifen. Harris betont im Gegenzug ihren Kontrast zu den Konservativen, stellt etwa ihre Unterstützung für das liberale Abtreibungsrecht in den Vordergrund.

Kommentare

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11 Kommentare auf "Kamala Harris tritt bei US-Präsidentschaftswahl an"


Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
Orch-idee
Orch-idee
Universalgelehrter
14 h 39 Min

Ich freue mich schon am 10.September die TV- Debatte zwischen Harris und Trump zu sehe🤭…
Angeblich kann Harris ohne Text nicht sprechen…😂.. Das wird noch lustig🤭

InFlames
InFlames
Superredner
4 h 35 Min

@Orch-idee
Und genau deshalb haben der Donald und seine Fangemeinde die Hosen so voll?? Suche den Fehler…..

Doolin
Doolin
Kinig
3 h 58 Min

…dann freu dich mal nicht zu früh…für 10. September war ein 2. TV Duell zwischen Trump und Biden festgesetzt, welches nach Bidens Rückzug hinfällig wurde…Harris hatte sich sofort bereit erklärt, dort aufzutreten, damit ihr Trump seine “Beleidigungen direkt ins Gesicht” sagen könne, doch dein Idol hat leider gekniffen und das Duell abgesagt…der orange hat offensichtlich Schiss vor der 20 Jahre jüngeren Herausforderin als alter seniler Depp dazustehn…

🤪

N. G.
N. G.
Kinig
1 h 56 Min

Was macht eigentlich daran Spaß sich von Trump derart belügen zu lassen?
Wenn mam sich Reden von Trump und Putin ansieht dann erkennt man nen kleinen aber feinen Unterschied. Trump glaubt was er sagt. Putin nicht, da ist Lüge Mittel zum Zweck.

nikname
nikname
Universalgelehrter
1 h 55 Min

Harris wird dem alten Sack noch Saueres geben 😂
freue mich auch schon 😁

der.schon.wieder
1 h 16 Sek

N.G.
Selten sind wir einer Meinung.
Heute gibts ein Daumen hoch

Doolin
Doolin
Kinig
4 h 9 Min

…Kamala Harris hat bereits im Juli, noch vor ihrer Nominierung, 310 Millionen Dollar für den Wahlkampf gesammelt…

Neumi
Neumi
Kinig
1 h 14 Min

Trump hat auch schon mindestens seit April mit Summen dieser Größenordnung von sich reden lassen.

War ja eh klar, dass sie diejenige wird, die Nominierung war reine Formsache.

user6
user6
Superredner
1 h 20 Min

bin kein fan von harris, wünsche mir aber trotzdem ihren sieg

Caligula
Caligula
Tratscher
1 h 15 Min

Kamala for president!

go dems go! Schickt bitte diese republikanischen Proleten dorthin wo sie hingehören, weit weg von jeglicher politischen Verantwortung.
“Grand old party” am Ar…

Mico
Mico
Universalgelehrter
1 h 19 Min

oje…. die bösen Macht der reichen und mächtigen geht weiter….. der Krieg in der Ukraine und im nahen Westen geht weiter…. nichts mit Frieden! Europa wird noch uninteressant für die USA….

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