Von: luk
Bozen – Am kommenden Freitag, den 24. Mai, gehen auch in Südtirol wieder Schüler auf die Straße, um unter dem Motto „Fridays for future“ für mehr Klimaschutz zu demonstrieren.
Bereits seit Monaten sind weltweit Hunderttausende junge Schüler und Studenten auf den Straßen und demonstrieren. Sie wollen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wachrütteln. In den letzten Jahrzehnten sei zu viel ignoriert, unterschätzt, verschoben und als “nicht umsetzbar” abgetan worden.
Die Schüler und Studenten sehen es als ihre Aufgabe an, das zu verändern. „Unsere Generation wird die Auswirkungen der gescheiterten Klimapolitik am längsten zu spüren haben. Der Punkt ohne Rückkehr ist beinahe schon erreicht. Die Zeit der Diskussionen ist vorüber, jetzt müssen Taten folgen. Das Aufhalten des Klimawandels muss zur wichtigsten Aufgabe unserer Gesellschaft werden“, so die Südtiroler Schüler.
Im Vorfeld der Aktion, die um 11.00 Uhr auf dem Silvius-Magnago-Platz vor dem Landtag in Bozen startet, haben sich die in Südtirol für den Klimaschutz streikenden Schüler Rückendeckung von namhaften Wissenschaftlern geholt.
Im Kampf gegen den Klimaschutz haben sich unter anderem Gletscherforscher Georg Kaser, der Klimaexperten der Eurac Marc Zebisch, Verkehrsexperte Helmuth Moroder, der Vorsitzende des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz Klauspeter Dissinger und die Leiterin vom Ökoinstitut Irene Senfter mit den Schülern zusammengetan.
Gemeinsam wurde ein Forderungskatalog an die Politik ausgearbeitet, der gestern im Bozner Naturmuseum präsentiert wurde.
So wird etwa die Ausrufung des Klimanotstands wie in Großbritannien und Irland gefordert. Das europäische Zugnetz müsse ausgebaut werden. „Zugreisen müssen zu einer billigen und schnellen Alternative zu Flügen werden.“
Außerdem wird gefordert, Flugreisen und Kerosin regulär zu besteuern. Alle Subventionen in die Flugindustrie müssten abgezogen werden.
Was Südtirol angeht, fordern die Schüler und Experten, die Umstellung der öffentlichen Verkehrsmittel auf CO2-neutrale Antriebssysteme. Zudem sprechen sie sich gegen den Flughafen aus. Dieser soll weder erweitert noch öffentlich finanziert werden.
Auch die Landwirtschaft wird ins Visier genommen: „Die öffentlichen Förderungen in der Landwirtschaft müssen die Klimaverträglichkeit der jeweiligen Landwirte bzw. Betriebe beachten.“
Jeder Einzelne könne zudem mit seinem Verhalten zur Klimarettung beisteuern: So müsse der Fleischkonsum drastisch reduziert werden. Auf Produkte aus Massentierhaltung sollte vollkommen verzichtet werden.
Man sollte öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad zur Fortbewegung nutzen, so die Schüler und Experten. Außerdem sprechen sie sich für eine Vermeidung von Online-Handel aus. Stattdessen sollte auf lokale Angebote gesetzt werden.
Unnötiger privater Konsum sei zu vermeiden. „Unser Konsumverhalten muss sich drastisch verändern. Nachhaltigkeit muss bei den täglichen Konsumentscheidungen eine Rolle spielen.“
Hier der komplette Forderungskatalog.