Von: luk
Bozen – Der langjährige Notarzt und Hausärzte-Gewerkschafter Dr. Simon Kostner übt scharfe Kritik am Land.
Durften Hausärzte mit Notfallmedizin-Ausbildung in Südtirol bis August 2015 auch als Notarzt tätig sein, stellte das Land plötzlich fest, dass diese beiden Aufgaben nicht kompatibel seien.
Seitdem werden die „Hausarzt-Notärzte“ laut Medienberichten nicht mehr zu Noteinsätzen gerufen.
Auch nicht am vergangenen Wochenende, als in Wolkenstein die 63-jährige Monica Messner Rifesser von einem Auto angefahren wurde, und das, obwohl in Gröden drei Hausärzte als ausgewiesene Notärzte stationiert sind.
Kostner spricht von einem Fehler im System. Teile Südtirols seien nachts – wenn der Rettungshubschrauber nicht fliegen kann – nicht versorgt.
Hausärzte im Noteinsatz hatten bis August 2015 pro Einsatz 250 Euro brutto als Pauschale bekommen. Lässt man einige Hubschraubereinsätze weg, dann wären die Noteinsätze eines Hausarztes für lange Zeit bezahlt, meint Kostner.
Die Hausärzte-Gewerkschaft SNAMI-SUP glaubt, dass die vertraglichen Probleme mit einem Ansuchen um eine authentische Interpretation in Rom zu lösen seien.