„Respektables Ergebnis“

Keine Katerstimmung im Team K

Montag, 23. Oktober 2023 | 14:07 Uhr

Von: mk

Bozen – Zwei Mandate hat das Team K rund um Paul Köllensperger und Maria Elisabeth Rieder bei den Landtagswahlen am Sonntag verloren. Katerstimmung herrscht in der Bewegung trotzdem nicht vor. Im Gegenteil. Das macht Paul Köllensperger im Interview mit Südtirol News deutlich.

Südtirol News: Wie bewerten Sie das Ergebnis ihrer Partei und deren Verluste?

Paul Köllensperger: Nun, wir sind weiterhin zweitstärkste Kraft nach Mandaten und Stimmen in Südtirol. Das ist für eine junge Bürgerbewegung ein respektables Ergebnis. Wir haben uns auch nicht auf einen populistischen Wahlkampf eingelassen, sondern uns auf Sachthemen konzentriert. Natürlich sind wir auch nicht in Jubelstimmung. Trotzdem sind vier Sitze und mehr als 31.000 Stimmen durchaus respektabel.

Sie selbst haben bei den Vorzugsstimmen rund die Hälfte eingebüßt.

Man kann mich nicht am Bombenresultat von 2018 messen. In den letzten fünf Jahren habe ich auch nicht alle Themen belegt. Ich habe innerhalb der Fraktion eher die Wirtschaftsthemen behandelt, die beim Wähler nicht unbedingt der Reißer sind. Mit Maria Elisabeth Rieder wurde eine Doppelspitze gewählt. Das war eine bewusste Entscheidung. So wurde das Gewicht auf die Partei verteilt, was in meinen Augen gesünder ist.

Im Gespräch mit Südtirol News erklärte sich der Politologe Günther Pallaver den enormen Verlust an Vorzugsstimmen bei Ihnen mit der 600-Euro-Affäre während der Corona-Pandemie. Die Wählerinnen und Wähler hätten nämlich auch ein Langzeitgedächtnis.

Ich glaube die Wähler sind durchaus in der Lage, einen echten Skandal von einem Versehen zu unterscheiden. Ich habe den Beitrag schon zurückgegeben, bevor die Sache öffentlich wurde. Vielleicht hat die Sache eine Delle verursacht, doch ich glaube nicht, dass man das als Grund für das Resultat hernehmen kann. Da würde man den Wählern das Unterscheidungsvermögen ja absprechen.

Die SVP muss sich für die Regierungsbildung nach einem weiteren Partner umschauen. Steht das Team K für eine Koalition zur Verfügung?

Für uns ist die Sache bereits jetzt relativ klar. Wir sind nicht bereit, uns in einer populistischen Rechtsregierung einzusetzen. Will die SVP allerdings in eine sozial-liberale, progressive Richtung, dann weiß sie, wo sie uns findet.

Bezirk: Bozen

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