US-Präsidentschaftsbewerber Robert F. Kennedy

Kennedy stellt sich im US-Wahlkampf hinter Trump

Freitag, 23. August 2024 | 22:53 Uhr

Von: APA/dpa/Reuters

Der parteilose US-Präsidentschaftsbewerber Robert F. Kennedy unterstützt im US-Wahlkampf ab sofort den republikanischen Kontrahenten Donald Trump. Das erklärte der 70-Jährige am Freitag bei einem Auftritt in Phoenix (Bundesstaat Arizona). Kurz zuvor hatte Kennedy angekündigt, sich in besonders umkämpften Bundesstaaten aus dem Rennen ums Weiße Haus zurückziehen, was Trump im Wahlkampf helfen dürfte. Sein Name werde in sogenannten Swing States vom Wahlzettel gestrichen.

“Ich glaube nicht mehr, dass ich eine realistische Chance auf einen Wahlsieg habe”, sagte Kennedy. Daher wolle er den republikanischen Kandidaten unterstützen. In den meisten Bundesstaaten werde sein Name aber auf den Stimmzetteln bleiben, kündigte Kennedy an. Experten zufolge könnten in dem derzeit knappen Präsidentschaftsrennen zwischen Trump und seiner demokratischen Rivalin Kamala Harris die Stimmen von Kennedys Anhängern in einigen umkämpften Bundesstaaten den Ausschlag geben. Kennedy lag in den jüngsten landesweiten Umfragen der Politik-Website “The Hill” in dieser Woche bei 8,7 Prozent.

Er habe sich mehrfach mit Trump und seinen Beratern getroffen, sagte der 70-jährige Neffe des früheren Präsidenten John F. Kennedy am Freitag vor der Presse. Dabei hätten sich Übereinstimmungen bei verschiedenen Themen gezeigt – so bei der Grenzsicherung, der Redefreiheit und den Bemühungen, aktuelle Kriege zu beenden. “Es gibt immer noch viele Fragen und Einstellungen, bei denen wir sehr große Differenzen haben. Aber in anderen wichtigen Fragen sind wir uns einig.”

Aus seinem Wahlkampfteam verlautete, Kennedy fürchte, dass sein Verbleib im Rennen Trump Stimmen kosten könnte. Aus dem Kreis seiner Unterstützer hieß es aber auch, Kennedy hoffe auf einen Ministerposten, sollte Trump die Wahl am 5. November gewinnen.

Kennedy, ein auf Umweltschutz spezialisierter Anwalt und Impfgegner, pflegt das Image eines politisches Außenseiters. Ursprünglich wollte er für die Demokraten ins Rennen ums Weiße Haus gehen. Er änderte seine Meinung, startete als Unabhängiger und zog zunächst auch größeres Interesse der Wählerschaft auf sich. Zuletzt standen Umfragen zufolge aber nur noch vier Prozent der Wahlberechtigten hinter Kennedy. In dem knappen Rennen zwischen Trump und Kamala Harris könnte dieser Wähleranteil aber durchaus von Bedeutung sein.

Kennedy begründete seine Entscheidung auch damit, von den Demokraten desillusioniert zu sein. “Im Namen der Rettung der Demokratie hat sich die demokratische Partei daran gemacht sie zu demontieren.” Er warf der Partei von Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris unter anderem vor, den Wahlkampf mit undemokratischen Mitteln und zu seinem sowie Trumps Nachteil beeinflussen zu wollen.

Trump begrüßte die Entscheidung Kennedys. “Ich möchte Bobby danken, das war sehr nett”, sagte Trump bei einem Wahlkampfauftritt in Las Vegas. “Er ist ein toller Kerl, wird von allen respektiert.” Entgegen dieser Meinung hat Kennedy in den USA wiederholt Schlagzeilen gemacht, die ihn in zweifelhaftem Licht erschienen ließen. Er selbst sagte einmal, er habe “viele Leichen im Keller” gehabt. Wahlkampfstrategen der Demokraten reagierten gelassen auf Kennedys Ankündigung. Dessen Unterstützung werde Trump nicht nutzen, vielmehr erbe er die Lasten eines gescheiterten Außenseiter-Kandidaten.

Ein Großteil der Familie Kennedy, deren Name die US-Politik stark geprägt hat, lehnte die Kampagne von Robert F. Kennedy Jr. ab. Seine Schwester Kerry Kennedy erklärte, die Trump-Unterstützung ihres Bruders widerspreche den Werten ihrer Familie. “Das ist das traurige Ende einer traurigen Geschichte.” Der 70-Jährige ist der Sohn des früheren Justizministers und Präsidentschaftsbewerbers Robert F. Kennedy, der 1968 wie fünf Jahre zuvor sein Bruder John F. Kennedy bei einem Attentat erschossen wurde.

Kommentare

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14 Kommentare auf "Kennedy stellt sich im US-Wahlkampf hinter Trump"


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Kinig
8 Tage 9 h

Gleich  und  Gleich  gesellt  sich  gern

Doolin
Doolin
Kinig
7 Tage 21 h

schade, dass ein Abkömmling dieser angesehenen Familie nicht ganz dicht im Oberstübchen ist…wurde bekannt durch das Entsorgen eines Bären im Central Park…hofft nun auf einen Ministerposten beim Dödel, genau wie der Elon…

Redline
Redline
Neuling
8 Tage 11 Min

Viele Familien haben Angehörige mit Problemen. Jetzt ist er gut aufgehoben beim besten Präsidenten aller Zeiten, mit den größten Zuschauermassen, der das Wahlrecht und das Bildungsministerium abschaffen will. JFK und Robert würden sich schämen…….

Schlernhex01
Schlernhex01
Grünschnabel
7 Tage 22 h

Was würde wohl J.F.K. sagen?

Speedy Gonzales
Speedy Gonzales
Superredner
7 Tage 20 h

Ich bin ein Berliner !

Doolin
Doolin
Kinig
7 Tage 17 h

@Speedy Gonzales
…deshalb fuhr er nicht nach Hamburg…

🍯

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
7 Tage 13 h

I hon olm gmuant du bisch a Russ…

nikname
nikname
Universalgelehrter
7 Tage 21 h

“Kennedy hoffe auf einen Ministerposten, sollte Trump die Wahl am 5. November gewinnen.”
Das gesagt schon alles, zum Schämen🤮

Doolin
Doolin
Kinig
7 Tage 17 h

…auch dem Musk hat der 🏀 Dödel einen Ministerposten versprochen..
😜

Privatmeinung
Privatmeinung
Universalgelehrter
7 Tage 21 h

Gott sei Dank! Vielleicht geht dann die Kriegstreiberei ein bischen zurück.

Doolin
Doolin
Kinig
7 Tage 17 h

…meinst wegen Kennedy hört der Zar auf…
😁

N. G.
N. G.
Kinig
7 Tage 19 h

Was war an den Kennedys gut? Ne Familie die sich durch Macht und Geld an die Spitze gebracht hat. JFK war sicherlich ein Guter aber das wie und warum… spielt auch ne Rolle. Vater Kennedy wollte nur Eines..!

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
7 Tage 13 h

N.G. gonz schian mutig als Deutscher über Familiengeschichte und Schuld zu referieren. Dein Opa war im Wiederstand wia Olle im Nachhinein oder?.

OrtlerNord
OrtlerNord
Universalgelehrter
6 Tage 17 h

@Goennenihrwichtigtuer
vergiss mal nicht das der Führer ein gebürtiger Österreicher war und die Österreicher begeisterte Mitläufer waren und heute noch oder wieder braun (blau) wählen!

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