Von: mk
Bozen/St. Georgen – Die beiden Freiheitlichen Landtagsabgeordneten Ulli Mair und Tamara Oberhofer informierten sich heute bei einem Zusammentreffen in St. Georgen mit einer ehrenamtlichen Gruppe, die sich mit dem Kinderarztnotstand im Pustertal auseinandersetzt. Die einmonatige Schließung einer Kinderarztpraxis in Bruneck schlug hohe Wellen und war ein Warnschuss angesichts der sich zuspitzenden Gesundheitsversorgung im Land. Erneut fordern die Freiheitlichen vor allem von den SVP-Abgeordneten in Rom umgehende Schritte in die Wege zu leiten, damit in Südtirol der Sanitätsnotstand, in diesem Fall die kinderärztliche Betreuung, nicht weiter um sich greift.
„Das Problem der mangelnden Kinderärzte im Pustertal ist prekär und kurzfristig braucht es eine schnelle Lösung“, halten die Freiheitlichen Landtagsabgeordneten Ulli Mair und Tamara Oberhofer in einer Aussendung einleitend fest. „Auf unterschiedlichen Ebenen wird den freien Kinderärzten das Arbeitsleben erschwert. Nicht nur die Entlohnungsobergrenze schränkt die Ärzte ein, denn nun werden auch fehlende Zweisprachigkeitsnachweise beanstandet“, halten die Freiheitlichen fest und verweisen darauf, dass auch im Sanitätsbetrieb sehr wohl Personen ohne entsprechende Sprachnachweise arbeiten.
„Hier wird mit zweierlei Maß gemessen und es entsteht der Eindruck, dass die freiberuflichen Ärzte, die nicht dem Sanitätsbetrieb angehören, einem zunehmenden Druck ausgesetzt sind. Wahrscheinlich wird der Versuch unternommen, die qualifizierten, gut ausgebildeten und erfahrenen Ärzte in den Sanitätsbetrieb zu drängen, da dieser unter einem massiven Personalmangel leidet“, erklären Mair und Oberhofer ihre Eindrücke. „Die Ärzte, welche außerhalb des Sanitätsbetriebes praktizieren, scheinen den Verantwortlichen ein Dorn im Auge zu sein. Während vor zwanzig Jahren noch um die Primarstellen an den Krankenhäusern ein regelrechter Wettbewerbskampf herrschte, findet sich heute nur schwerlich das geforderte Fachpersonal“, so die Freiheitlichen.
„Gute Ärzte sollen gut verdienen und sind ihrer Arbeit nachgehen zu lassen“, betonen Mair und Oberhofer. „Leider ist es so, dass rechtschaffende Ärzte durch die römischen Gesetze regelrecht in die Illegalität gedrängt werden, wenn sie ihre Arbeit erledigen wollen. Herr Dr. Mair will seine Arbeit ordnungsgemäß erfüllen, aber die herrschenden Gesetze sind eine regelrechte Zumutung. Die Entlohnungsobergrenze schränkt die Ärzte massiv ein und wirkt sich negativ auf die Gesundheitsversorgung aus. Bereits heute ist im Gadertal beispielsweise kein Kinderarzt tätig, sondern lediglich ein Basisarzt. Viele Familien im Pustertal sind dieser untragbaren Situation ausgeliefert“, geben Mair und Oberhofer zu bedenken.
„Trotz der Entlohnungsobergrenze musste Dr. Mair mit begrenzten Mitteln die Gehälter der Angestellten, die Geräte, die Miete sowie den Ankauf von medizinischen Hilfsmitteln bestreiten. Auf die Dauer kann keine Arztpraxis eine derartige Belastung durchhalten, zumal stets neue Auflagen, Bürokratie und Standards hinzukommen“, gibt Ulli Mair zu bedenken. „Die Kinderärzte entlasten durch ihre Tätigkeit den Sanitätsbetrieb und erbringen eine wertvolle Leistung für die Bevölkerung. Die Aushöhlung eines funktionierenden Dienstes ist nicht akzeptabel“, so Oberhofer.
„Die SVP-Politik in Rom ist nun gefordert dem Missstand ein Ende zu bereiten und eine Ausnahmeregelung für Südtirol zu erzielen“, betont die Freiheitlichen mit Nachdruck. „Viele Ärzte haben bereits das Land verlassen, die Gesundheitsversorgung spitzt sich immer weiter zu und die Krankenhäuser sind überlastetet. Ein derartiger Zustand ist eines Landes, das sich durch gewissenhafte Steuerzahler auszeichnet, unwürdig“, schließen Mair und Oberhofer.