Landesfürstliche Burg: Alte Stadtmauer soll sichtbar bleiben

Kindergärten in Meran: Neue Sektionen notwendig

Mittwoch, 21. März 2018 | 12:03 Uhr

Von: mk

Meran – Die Einschreibezahlen für das Kindergartenjahr 2018/19 stehen in Meran fest. Der veränderte Bedarf zwingt die Gemeinde Meran zusammen mit den neuen Landesrichtlinien zur Reduzierung der Gruppengrößen zum raschen Handeln. Stadtrat Stefan Frötscher stellte im Zuge der heutigen Pressekonferenz die Maßnahmen vor, mit deren Hilfe die Anzahl der Kindergartensektionen schon ab September erhöht werden soll.

Mit den Einschreibungen für das kommende Jahr setzt sich der Trend der letzten Jahre fort: Weil die Kinder mit ausländischen Wurzeln in zunehmendem Maße im deutschsprachigen und nicht im italienischsprachigen Kindergarten angemeldet werden, steigen die Zahlen auf der einen Seite und sinken auf der anderen: Von den insgesamt 1.180 Kindern besuchen 755 den deutschsprachigen Kindergarten (+39 im Vergleich zum Vorjahr), 425 den italienischsprachigen (-35). “Im italienischsprachigen Kindergarten reduzieren sich so automatisch die Gruppengrößen. Wir können aber keine Sektion schließen; schließlich können wir die Kinder auch nicht nach Belieben in der ganzen Stadt herumschieben”, erklärte Frötscher.

Vor Herausforderungen steht die Stadtverwaltung dagegen bei den deutschsprachigen Kindergärten: “Derzeit befinden sich mit den gestiegenen Einschreibezahlen 38 Kinder auf der Warteliste: Das bedeutet, dass wir ab September allein dafür zwei neue Sektionen benötigen.” Nach dem Abwägen verschiedener Möglichkeiten hat die Stadtverwaltung beschlossen, im Sommer im Spielhof des Kindergartens Sissi in der Schießstandstraße zwei angemietete Fertighäuser aufstellen zu lassen, um dem zusätzlichen Bedarf gerecht zu werden. Die Kosten werden auf 120.000 Euro geschätzt. Diese provisorische Lösung ist dem Zeitdruck geschuldet. Denn im Laufe des kommenden Kindergartenjahrs will die Gemeinde das St.-Georgen-Schule, die bis Juni noch die Mittelschule Obermais beherbergt, sanieren und für zwei Kindergartensektionen herrichten. “Bis 2020 könnte die zwei Sektionen dort untergebracht sein und danach in das neue Mehrgenerationenhaus bei der Eucharistiner-Kirche umziehen”, sagte Frötscher (siehe Bericht vom 5. Oktober 2017).

“Die zwei Kindergartensektionen in der St.-Georgen-Schule bieten der Gemeinde in Zukunft mehr Handlungsspielräume: Wir können auf rasch wechselnden Bedarf reagieren oder Sektionen zwischenzeitlich auslagern, wenn Sanierungsarbeiten nötig sind.” Die neuen Landesbestimmungen sehen außerdem geringere Größen der Kindergartengruppen vor: nur mehr 18 bis maximal 22 Kinder statt wie bisher bis zu 25. Weitere Anpassungen sind daher notwendig. Das Obergeschoss des Sissi-Kindergartens soll daher für eine weitere Kindergartengruppe hergerichtet werden. Mit dem Schuljahr 2019/20 soll der Einzug erfolgen. Einfacher gestaltet sich die Situation beim Elisabethheim, wo durch geringe Anpassungsarbeiten die Zahl der Sektionen von vier auf fünf erhöht werden kann.

“Hier zeigt sich beispielhaft unsere Stoßrichtung, die vor allem für Kindergärten mit einem hohen Anteil an Kindern mit ausländischen Wurzeln wichtig ist: Die Gruppengröße für die 100 eingeschriebenen Kinder im Elisabethheim sinkt durch die zusätzliche Sektion von 25 auf 20 Kinder”, rechnete Frötscher vor. Mit den insgesamt drei zusätzlichen Sektionen sinkt die durchschnittliche Gruppengröße auch für den deutschsprachigen Kindergarten von 23,6 auf 21,6 Kinder und damit unter die Landesvorgaben. “Es wird noch einzelne Fälle geben, wo die Zahl von 22 Kindern überschritten wird: Denn wir wollen keine Paragraphenreiter sein, sondern müssen auch flexibel auf die einzelnen Familien und ihre Bedürfnisse eingehen”, so Frötscher.”Doch die Zahlen zeigen, dass sich die umfangreichen Investitionen in die Kindergärten der Stadt bezahlt machen.”

Infobox
Italienischsprachiger Kindergarten: 425 Eingeschriebene, 22 Sektionen, durchschnittliche Gruppengröße: 19,3
Deutschsprachiger Kindergarten: 755 Eingeschriebene, 32 (+3) Sektionen, durchschnittliche Gruppengröße: 23,6 (21,6)

Landesfürstliche Burg: Alte Stadtmauer soll sichtbar bleiben

Um die historisch-architektonische Bedeutung der Landesfürstlichen Burg hervorzuheben, hatte die Meraner Stadtverwaltung im Frühjahr 2017 die Freiflächen vor der Burg neu gestaltet. Im Zuge der Aushubarbeiten kam ein Stück der alten Stadtmauern zum Vorschein. Darauf hin wurde eine spezialisierte Firma beauftragt, unter Überwachung des Landesamtes für Bodendenkmäler den Fund freizulegen. Um die verschiedenen Möglichkeiten für den Erhalt und die Sichtbarkeit der Mauern wie auch der Gestaltungselemente (Bodenbeläge, Einfriedung, Informationstafel, Beleuchtung) zu untersuchen, wurde das Architekturbüro Höller & Klotzner mit der Erstellung einer entsprechenden Machbarkeitsstudie beauftragt. Diese wurde gestern vom Stadtrat gutgeheißen.

“Die Fundstelle wird mit einem Metallrahmen eingefasst, der zum einen die Stelle klar gegen den Vorplatz und den Park abgrenzt und gleichzeitig die freigelegten Mauerreste hervorhebt. Entlang der Einfahrt zum Rathaus wird das natürliche Geländeniveau in drei Abstufungen, die auch als Sitzstufen nutzbar sind, zur Ausgrabungsebene abgesenkt. Zum Park hin weitet sich die Einfassung der Grabungsstätte hingegen auf und endet im Stadtpark in einer fließend auslaufenden Treppe” erklärte Stadtrat Diego Zanella. “Bis Ende dieses Jahres soll die notwendige Detailprojektierung abgeschlossen werden, sodass im Frühjahr 2019 die Bau- und Schmiedearbeiten in Angriff genommen werden können. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 350.000 Euro”, so Zanella.

“Der Erhalt der alten Stadtmauer ist nur ein Teil unserer Vision zur Aufwertung der Burg und der umliegenden Fläche, die möglichst autofrei bleiben soll. Die Landesfürstliche Burg ist ein Kleinod, das es zu nutzen gilt. Wenn erst die Nordwestumfahrung und die Kavernengarage fertig gestellt sind, werden viele Gäste die Stadt an dieser Stelle betreten. Hier entsteht also eine Art Visitenkarte von Meran”, erklärte Bürgermeister Paul Rösch.

Bezirk: Burggrafenamt