Von: mk
Bozen – In drei deutschen Kindergärten und drei deutschen Grundschulen ist der Anteil von Migranten höher als der von Einheimischen. Darauf macht die Süd-Tiroler Freiheit aufmerksam.
In den zur Verfügung gestellten Zahlen wird nur zwischen italienischen Staatsbürgern, EU-Bürgern und Nicht-EU-Bürgern unterschieden, nicht aber zwischen Deutschen und Italienern. Deshalb geht die Süd-Tiroler Freiheit davon aus, dass der Anteil deutschsprachiger Südtiroler an Kindergärten und Schulen noch wesentlich niedriger ist, zumal auch immer mehr Italiener ihre Kinder in den deutschen Bildungseinrichtungen einschreiben würden.
In folgenden Kindergärten und Grundschulen ist der Migrantenanteil im heurigen Schuljahr 2019/2020 höher als der der Einheimischen: Kindergarten Meran/Fröbel, Kindergarten Meran/Fröhlich, Kindergarten Bozen/Weggensteinstraße, Grundschule Franzensfeste, Grundschule Blumau und Grundschule Waidbruck.
An der Grundschule Franzensfeste seien von den insgesamt 34 eingeschriebenen Schülern 25 Migranten. Lediglich neun Südtiroler besuchen die Grundschule in Franzensfeste.
Auch im deutschen Kindergarten Meran/Fröbel ist der Migrantenanteil höher als der der Einheimischen. Von den insgesamt 18 eingeschriebenen Kindern kommen elf Kinder aus Nicht-EU-Staaten.
In der Grundschule Meran Schweitzer gab es im Schuljahr 2014/2015 20 Schüler aus Nicht-EU-Staaten. Heute sind es 57.
„2014/2015 lag der Migrantenanteil an Kindergärten und Grundschulen noch bei 7,39 Prozent. Heute, also im Schuljahr 2019/2020, liegt er bei 11,01 Prozent“, erklärt die Bewegung
Alle Ankündigungen der Landesregierung seien bisher entweder nicht umgesetzt worden oder wirkungslos geblieben.
Die Süd-Tiroler Freiheit erachtet es für notwendig, nicht-deutschsprachige Kinder besser aufzuteilen und zusätzlich sicherzustellen, dass Grundkenntnisse der deutschen Sprache als Voraussetzung für die Einschreibung in eine deutsche Bildungseinrichtung festgeschrieben werden müssen.
„Eltern weisen die Süd-Tiroler Freiheit immer wieder darauf hin, dass es Kinder in Kindergärten und Grundschulen gibt, die nicht ausreichend bis gar kein Deutsch können. Diese Kinder können dem Unterricht meist nicht folgen, weil sie nicht alles verstehen. Kurzum: Der ganze Unterricht leidet darunter, wenn Kinder nicht ausreichend Deutsch können – allen voran die Kinder selbst“, erklären die Landtagsabgeordneten Sven Knoll und Myriam Atz Tammerle.
Die Süd-Tiroler Freiheit fordert daher gezielte Maßnahmen, um die Deutschkenntnisse vor der Einschreibung zu überprüfen. „Sollten Kinder überhaupt kein Deutsch können, müssen diese in gesonderten Gruppen mit Sprachintensivprogrammen vorbereitet werden. Als Beispiel sei hier das österreichische Modell ‚Deutsch vor Schuleintritt‘ genannt“, betont die Bewegung.