„Kindesentführung härter bestrafen“

Kindesentführung im Pustertal: Nur ein Fall von 1.000

Mittwoch, 14. Februar 2024 | 16:39 Uhr

Von: mk

Percha/Rom – Der tragische Fall von Kindesentführung, der am Dienstag im Pustertal zu einem Unfall geführt hat, ist nur einer von vielen. Laut Daten des italienischen Justizministeriums gibt es derzeit 1.000 Fälle von Kindesentführungen durch ein Familienmitglied in Italien. Darauf weist die Vorsitzende der Autonomiegruppe im Senat, Julia Unterberger, in einer Aussendung hin.

Zur Rückführung dieser Minderjährigen ist in Italien, mit Gesetz vom 15. Jänner 1994, das Haager Kindesentführungsübereinkommen vom 25. Oktober 1980 ratifiziert worden. Diesem sind über 100 Staaten beigetreten.

„Leider ist eine Rückführung aus den anderen Ländern fast unmöglich, aber auch aus Ländern, die die Konvention ratifiziert haben ist eine solche schwierig“, erklärt Unterberger.

Vor allem sei auch der strafrechtliche Schutz in Italien ungenügend. Entsprechende Anzeigen würden oft verspätet behandelt oder gar archiviert. „Daher unterstütze ich, mit Verbesserungsvorschlägen, den Gesetzentwurf der Lega, der die Strafen für eine Kindesentführung auf drei bis acht Jahre Gefängnis erhöht und gerade in der Justizkommission des Senats behandelt wird. Ein Kind gegen den Willen eines oder einer Sorgeberechtigten ins Ausland zu bringen, ist kein Kavaliersdelikt“, so Unterberger.

Bezirk: Bozen, Pustertal