US-Entwicklungsbehörde "zerhäckselt"

Klage gegen LEGO und Nestlé: Elon Musk sucht neue Schlachten

Mittwoch, 05. Februar 2025 | 06:57 Uhr

Von: Ivd

Los Angeles – Elon Musk geht weiter gegen Unternehmen vor, die sich aus seiner Sicht von der Kurznachrichtenplattform X zurückziehen. Eine Klage gegen die Non-Profit-Organisation Garm aus dem Jahr 2024 weitete der Tesla-Chef nun unter anderem auf Nestlé, LEGO, Colgate, Shell und Pinterest aus. Musks Vorwurf: Die Unternehmen haben sich illegal abgesprochen, die Plattform als Werbefläche zu boykottieren und X so Schäden in Milliardenhöhe zugefügt. Bisher gibt es keine Stellungnahmen der angeklagten Unternehmen.

Garm stellt Arbeit ein

Die Initiative Garm (Global Alliance for Responsible Media) kündigte aufgrund der Klage ihre Auflösung an. Die kleine NGO musste ihre gemeinnützige Tätigkeit aufgrund des großen finanziellen Drucks einstellen. Garm beklagt, dass ihre Arbeit im Rahmen der Anklage falsch dargestellt werde und dies als Ablenkungsmanöver diene.

Die Organisation wurde gegründet, nachdem der Attentäter des Christchurch-Massakers in Neuseeland seine Tat live gestreamt hatte und Werbeanzeigen neben dem Video erschienen. Die Initiative definierte nach eigener Aussage freiwillige Standards für verantwortungsvolle Werbung, ohne dabei konkrete Plattformen von Werbebuchungen auszuschließen oder Unternehmen direkt zu beraten.

Werbebranche sieht Klage skeptisch

Laut Berichten von “Business Insider” halten Experten Musks Klage für wenig erfolgversprechend. Hintergrund des Werbe-Boykotts ist unter anderem die Sorge vieler Marken, dass ihre Werbung auf X in einem zunehmend unkontrollierten Umfeld erscheint. Musk warnte vor zwei Jahren bei einer Konferenz, dass ein Boykott X ruinieren könnte und entgegnete den drohenden Unternehmen „Go fuck yourself!“

US-Entwicklungsbehörde USAID wird „zerhäckselt“

Unterdessen sucht sich Musk ein weiteres Schlachtfeld: Mit seinem Department of Government Efficiency (kurz „Doge“) will Musk die US-Entwicklungsbehörde USAID auf ein Minimum reduzieren oder ganz abschaffen. Er bezeichnete die Behörde als „Schlangennest von linksradikalen Marxisten, die Amerika hassen“ und entließ oder beurlaubte Hunderte Beamte. Musks Ansicht nach ist es zu spät, die Behörde zu reparieren, weshalb er sie „in den Häcksler“ werfe.

Auch ohne ein politisches Amt innezuhaben, macht Musk somit Druck auf die Politik. Präsident Trump möchte davon jedoch nichts wissen. Er billigt die Einmischung Musks in Belange, über die der Tech-Milliardär tatsächlich keine Macht haben dürfte. Außenminister Marco Rubio, der kurzfristig kommissarischer Geschäftsführer der Behörde wurde, gab diesen Posten aber kurz darauf weiter, da USAID „völlig unkooperativ“ sei und keine Rücksicht auf Steuergelder genommen habe.

Choose your battles

Wie sich die verschiedenen Streitigkeiten rund um Elon Musk entwickeln werden und ob sich weitere Unternehmen dem Werbe-Boykott anschließen, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Die Fronten zwischen Musk und weiteren Akteuren verhärten sich zunehmend.

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