Von: mk
Klausen – Seit Jahren nutzt eine Gruppe von Mazedoniern das Bahnhofsgelände in Klausen als Schlaf- und Lagerstätte. Die Bewohner des Viertels wollen dies nicht länger dulden und fordern die Gemeinde zum Handeln auf. Bürgermeisterin Maria Gasser Fink will nun entschlossen durchgreifen.
„Die Lage am Bahnhof ist schwierig, die bisherigen Maßnahmen waren nicht ausreichend, und nun scheint die Situation uns zu überrollen“, erklärte Klausens Bürgermeisterin am Dienstagabend bei der Bürgerversammlung laut einem Bericht des Tagblatts Dolomiten.
Die Auswüchse des Missstands hätten sich im vergangenen halben Jahr noch einmal verschärft, berichteten die Anrainer der Bahnhofsgegend: Essensreste, kaputte Glasflaschen, Fäkalien, Müll und Unrat verdrecken das Bahnhofsgelände und die umliegende Zone. Ratten seien auf dem Vormarsch. Zwischenzeitlich sollen sich bis zu 23 Personen, unter ihnen zwei Frauen, in den Morgen- und Abendstunden und am Wochenende in der Gegend aufhalten.
Tagsüber fahren die Betroffenen mit dem Zug in die nächstgelegenen Städte. Sieben bis acht Autos, die ihnen gehören, stellen sie am Parkplatz ab – wobei nicht selten auch nachts die Motoren laufen, wie die Anrainer erklären. Am Abend würden die Männer und Frauen zusammen sitzen, essen, Alkohol trinken und mitunter komme es zu lautstarken Auseinandersetzungen.
Anrainer haben deshalb schon des Öfteren die Ordnungskräfte gerufen. Auch wegen ihres provokanten und teils aggressiven Verhaltens seien die Personen aufgefallen. Im Winter campieren sie in der Bahnhofsunterführung. So gehe es nicht weiter, man fühle sich unwohl und nicht mehr sicher, lautet der Tenor der Anrainer.
Der Gemeinde und den lokalen Ordnungskräften ist das Problem nicht neu. Erst Ende April haben die Anrainer einen Brief samt Unterschriftensammlung an die Gemeinde verschickt.
Doch bereits vorher war man aktiv. Maresciallo Luca Sabetta, Chef der Carabinieri-Station Klausen, erklärte bei der Bürgerversammlung, , dass die Betroffenen immer wieder kontrolliert worden seien. Anzeigen liegen vor. Auch die Gemeindepolizei kontrolliert die Zone und schafft Müll weg.
Ein neues Gesetzesdekret soll helfen
Die Bürgermeisterin hat unterdessen am Dienstag die Situation Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrätin Martha Stocker geschildert.
Gasser Fink will nun ein neues staatliches Gesetzesdekret anwenden, das seit April in Kraft ist. Damit hat sie die Möglichkeit, ein Aufenthaltsverbot in der Gemeinde im Sinne der öffentlichen Sicherheit zu erwirken. Die Bürgermeisterin wird nun bei Quästor Giuseppe Racca in dieser Sache vorsprechen. In ihrer Tasche hat sie ein Schreiben vom Landeshauptmann.