Von: mk
Leifers – Zwei Jahre nach dem Flughafenreferendum haben sich die Vertreter des Komitees „No Airport Leifers“ getroffen, um die aktuelle Situation zu analysieren.
Das Referendum habe der Politik einen klaren Auftrag bezüglich der öffentlichen Finanzierung des Flughafens Bozen gegeben. Die Bürger haben vor zwei Jahren mit einer Mehrheit von über 70 Prozent gegen die öffentliche Finanzierung gestimmt.
„Leider ist in diesen zwei Jahren diesbezüglich praktisch nichts vorangegangen, der Bürgerwille wurde nicht respektiert und es herrscht eine totale Unklarheit darüber, was in Zukunft mit dem Flughafen passieren soll. Nur eines ist klar: Das Land hat die ABD und den Flughafen auch heuer wieder mit mehr als 3,5 Millionen Euro bezuschusst“, stellt das Komitee fest.
Seit dem Referendum seien zwei Jahre vergangen, was darauf schließen lässt, dass seit dem 12. Juni 2016 schon mehr als sechs Millionen Euro in den Flughafen gepumpt worden seien, fügt das Komitee hinzu. „Man bedenke einmal, wie viele Maßnahmen man im Bereich des öffentlichen Verkehrs mit diesen sechs Millionen hätte durchführen können. Man hätte sie zum Beispiel in die Erneuerung des überholten Dieselfahrzeugparks der öffentlichen Busdienste investieren können, die leider weiterhin dafür sorgen, dass unsere Luftqualität und unsere Gesundheit schwer unter der massiven Präsenz von Stickoxiden leidet“, betont das Komitee.
Das Komitee „No Airport Leifers“ hatte sich nach dem Referendum die Aufgabe gestellt, die Entwicklungen rund um den Flughafen weiterhin genauestens zu verfolgen und zu überwachen. „Da es aktuell so gut wie keine Klarheit darüber gibt, was mit dem Flughafen in Zukunft passieren soll bzw. ob dem Wählerwillen bezüglich der öffentlichen Finanzierung Folge geleistet werden wird“, habe das Komitee beschlossen, ein Dokument auszuarbeiten, das im September an alle Parteien im Land verteilt werden wird.
„Im Dokument wird es eine Reihe von spezifischen Fragen zu den unzähligen Unklarheiten geben und wir werden von allen Parteien eine klare Position dazu verlangen. Dies soll der Bevölkerung die Möglichkeit geben, sich ein klares Bild zu verschaffen und so bewusster zur Wahl gehen zu können. Der Flughafen ist, wie die Wahlbeteiligung und die strikte Ablehnung in allen Landesteilen vor zwei Jahren gezeigt hat, nicht nur für Leifers, Bozen und für das Unterland ein wichtiges Thema, sondern für ganz Südtirol“, erklären die Vertreter des Komitees.
Das Komitee schließe zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht aus, ein weiteres Referendum zu verlangen, welches eine definitive Schließung des Flughafens zum Inhalt hätte – „wohl wissend, dass die Mehrheit der Südtiroler schon mehrmals klar und deutlich ihre Meinung dazu abgegeben hat“, erklären die Vertreter des Komitees abschließend.