Von: mk
Wien – Erste offizielle Arbeitsgespräche nach Angelobung der neuen österreichischen Bundesregierung am 18. Dezember vergangenen Jahres hat Landeshauptmann Arno Kompatscher heute in Wien geführt. Den Auftakt bildete der Besuch bei Außenministerin Karin Kneissl am späteren Vormittag.
Um die Beziehungen Österreichs zu Südtirol und anstehende gemeinsame Herausforderungen ging es bei dem Treffen mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Hofburg, der Südtirol einmal mehr als eine “Herzensangelegenheit” bezeichnete.
Im Mittelpunkt des Arbeitsgesprächs mit Bundeskanzler Sebastian Kurz im Bundeskanzleramt stand die Weiterentwicklung der Südtiroler Autonomie auch im Lichte der jüngsten Parlamentswahlen in Italien. “Eine enge Abstimmung mit der österreichischen Bundesregierung ist für Südtirol angesichts der Schutzfunktion, die Österreich für Südtirol ausübt, sowie der internationalen Verankerung der Autonomie sehr bedeutsam”, betonte Landeshauptmann Kompatscher. Bundeskanzler Kurz bekräftigte seine Unterstützung für die Autonomiepolitik Südtirols: “Österreich wird seine Schutzfunktion ernst nehmen und die Autonomieentwicklung weiter aufmerksam im Blick behalten.”
Zuvor war Landeshauptmann Kompatscher erstmals mit Wolfgang Sobotka in dessen neuer Funktion als Nationalratspräsident zusammengetroffen. Sobotka würdigte Südtirol als internationales Vorzeigemodell einer gelungenen und gelebten Autonomieregelung. Nationalratspräsident Sobotka sicherte Landeshauptmann Kompatscher zu, dass Österreich auch in Zukunft an der Schutzfunktion für Südtirol festhalten werde, wie vom Pariser Vertrag von 1946 vorgesehen, und verwies in diesem Zusammenhang auf den parteiübergreifenden Konsens, der darüber im Nationalrat herrsche.