Von: mk
Rimini – Nachhaltige Mobilität, die Beziehungen zwischen Staat und Regionen, die aktuelle epidemiologische Lage und die Zukunft nach der Corona-Pandemie: Dies waren nur einige der Themen, zu denen Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Daniel Alfreider am Sonntag und Montag in Rimini das Wort ergriffen. Dort organisiert katholische Bewegung “Comunione e Liberazione” jährlich das Treffen “Meeting für die Freundschaft unter den Völkern” (Rimini-Meeting per l’amicizia fra i popoli di Rimini). Die heurige Ausgabe vom 20. bis zum 25. August steht unter dem Motto “Der Mut, Ich zu sagen” (Il coraggio di dire “Io”).
Um die künftige Entwicklung und Perspektiven der Regionen in Italien ging es bei der Podiumsdiskussion “Regionen zwischen Föderalismus und Zentralismus in Italien”, an der sich Landeshauptmann Kompatscher gestern gemeinsam mit Regionen- und Autonomieministerin Mariastella Gelmini, den Präsidenten der Regionen Marken Francesco Acquaroli, und Ligurien Giovanni Toti, dem Verfassungsrichter im Ruhestand Sabino Cassese und dem Professor für globale Regierungsführung (Global Governance) an der Privatuniversität für Sozialwissenschaften LUISS in Rom Guido Carli beteiligte. Laut Einschätzung des Landeshauptmanns Kompatscher “befindet sich das politische System in Italien derzeit im Umbruch.” Das Gespräch habe die Bruchlinien zwischen Möglichkeiten und Schwierigkeiten das Regionalsystems in Italien verdeutlicht. “Südtirol kann dank seiner Erfahrung mit der Autonomie wesentliche Impulse und Anregungen für ein Italien der Regionen geben”, unterstrich der Landeshauptmann.
Treffen mit Gentiloni, Gelmini und Speranza
Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Alfreider hatten am Rande der Konferenz auch Gelegenheit zu einem Treffen mit EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni, der den Südtirol-Stand beim Rimini-Meeting besuchte. In einem Gespräch mit Regionen- und Autonomieministerin Mariastella Gelmini hat der Landeshauptmann anschließend über einige konkrete, aktuelle Themen zur Südtirol-Autonomie gesprochen. Schließlich konnte sich Arno Kompatscher auch mit Gesundheitsminister Roberto Speranza über den aktuellen Stand der Coronavirus-Pandemie und die nächsten Schritte zur Bewältigung derselben austauschen.
Alfreider: Grüner, digitaler Brennerkorridor und emissionsfreie Mobilität
Dass die Wasserstofftechnologie ein wesentlicher Baustein der Südtiroler Strategie für eine nachhaltige Mobilität in Südtirol ist, machte bereits am Sonntag Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider bei der Konferenz “Faktoren der Energie für die Ökowende: Wasserstoff” (La transizione ecologica e vettori energetici: l’idrogeno) deutlich. “Um in Südtirol eine emissionsfreie Mobilität erreichen zu können, setzen wir stark auch auf den Antrieb mit Wasserstoff”, sagte Alfreider: “Dazu haben wir – auch dank der Mitfinanzierung durch die Europäische Union – bereits mehrere Pilotprojekte umgesetzt.” So habe das Land Südtirol bisher eine Wasserstoffflotte mit 17 Bussen und 28 Autos aufgebaut.
Wichtig ist dem Mobilitätslandesrat auch die intensive Arbeit am Brenner Green Digital Corridor: “Dank der Digitalisierung wollen wir ein Verkehrsmanagement entlang des Brennerkorridors aufbauen. Wir wollen den Verkehr auf Schienen stärken und streben eine emissionsfreie Mobilität an.” Auch andernorts will Alfreider der emissionsfreien Mobilität einen besonderen Schub verleihen, zum Beispiel auf den Dolomitenpässen und bei den Vorbereitungen zu den Biathlon-Bewerben im Rahmen von Olympia 2026 in Antholz.