Von: mk
Alpbach – „Durch Wege der Kooperation können wir intelligente Lösungen für die Zukunft finden“, sagte Landeshaptmann Arno Kompatscher bei der Eröffnung des Forums Alpbach.
Nach einer Heiligen Messe und einem landesüblichen Empfang der Schützen hat Landeshauptmann Arno Kompatscher gemeinsam mit seinen Amtskollegen Günther Platter (Tirol) und Ugo Rossi (Trentino) im Beisein von Entscheidungsträgern und Gästen aus der gesamten Europaregion Tirol – Südtirol – Trentino das Europäische Forum Alpbach feierlich eröffnet. Beim offiziellen feierlichen Start auf dem Dorfplatz von Alpbach begrüßten auch der Alpbacher Bürgermeister Markus Bischofer und Forumspräsident Franz Fischler die Vertreter der drei Länder aus den verschiedensten Bereichen und die rund 6000 Teilnehmer am Forum. Das diesjährige Forum steht unter dem Leitmotiv „Konflikt und Kooperation“.
Das Europäische Forum Alpbach verweise auf Europa als Modellbespiel für Konflikte und Kooperationen, sagte Landeshauptmann Kompatscher. „Um große Konflikte, wie es sie in der Vergangenheit mit den Kriegen gegeben hat, zu vermeiden müssen wir einen gemeinsamen Weg der Kooperation gehen, und zwar im wirtschaftlichen und politischen bis hin zum kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Leben“, unterstrich Kompatscher. Als große aktuelle Herausforderung nannte Kompatscher die Frage der Migration, auf die es eine gemeinsame Antwort brauche und bei der es vor allem gelte, bei den Ursachen anzusetzen. Bei den an diesem Wochenende auf dem Programm stehenden Tirol-Tagen geht es um „Nachhaltige Mobilität in den alpinen Regionen“. „Der freie Personen und Güterverkehr hat Fortschritt, Wachstum und Wohlstand gebracht. Er bringt aber auch Belastungen mit sich, weshalb wir intelligente Lösungen im Ausgleich der Interessen finden müssen“, betonte Kompatscher.
Verbindungen zwischen den Ländern seien nie ganz konfliktfrei, sagte der Tiroler Landeshauptmann Platter. „Es gilt, eine konstruktive Konfliktkultur zu finden und die Kooperation im Auge zu behalten“, hob Platter hervor. Nur durch gute Kooperation sei es gelungen, dass es an der Brennergrenze wegen der Flüchtlingsfrage kein Chaos gebe. Wie Kompatscher verwies auch Platter auf den Transitverkehr in den drei Ländern, denn es würden 2,1 Millionen Lastkraftwagen pro Jahr über den Brenner rollen und die Kapazitätsgrenze sei erreicht. Eine künftige Kooperation könne es beispielsweise bei einer eventuellen Austragung der Olympischen Spiele gebe, meinte Platter.
Sein Trentiner Amtskollege Rossi, unterstrich, dass die Zusammenarbeit wichtig für die Weiterentwicklung der drei Länder sei und die Lebensqualität dort erhöhe. „Innerhalb der Euregio müssen wir durch Zusammenarbeit Verantwortung zeigen, in Europa Fehler der Vergangenheit vermeiden und uns gemeinsame Regeln geben“, sagte Rossi. Besonders positiv bewertete er, dass die jungen Forscher bei den Tiroltagen der drei Länder Seite an Seite arbeiten.
Alles in Allem solle das Forum Alpach „ein deutliches Zeichen setzen für eine offene Gesellschaft, für Toleranz und für Kooperation“, betonte Forumspräsident franz Fischler.
Euregio-JungforscherInnen- Preise übergeben
Bereits am Samstag haben sich die Finalisten des Euregio-JungorscherInnen- Preises beim Europäischen Forum Alpbach am Arbeitskreis mit Jungforschern beteiligt. Nun wurden die besten Wissenschaftler, von den 40 Bewerbern für den Euregio-JungforscherInnen- Preis, ausgezeichnet. Der jährlich vergebene mit 2000, 1000 und 500 Euro dotierte Preis wird von den Wirtschaftskammern der Europaregion gestiftet. Eine Jury unter Leitung von Konrad Bergmeister, Präsident der Freien Universität Bozen und Vorstand der Brenner Basistunnel BBT SE, hat die besten Projekte ausgewählt.
Matthias Rauter (Universität Innsbruck), der den ersten Preis bekam, hat sich in seiner Arbeit mit einem Neuronen-Netz beschäftigt, dass Lawinen bis zu einer Genauigkeit von 72 Prozent vorhersagen kann. Der zweitplatzierte Johannes Lechner (Universität Innsbruck) entwickelte in seiner Arbeit eine Bewertungsbasis für Betonschrauben, um bereits bestehende Brückenstrukturen zu verstärken. Mit dem Einfluss von Regionen auf die euroregionale Zusammenarbeit beschäftigte sich die drittplatzierte Melanie Plangger (Universität Innsbruck). Eine Anerkennung gab es für Anna Scuttari (Europäische Akademie Eurac) für die Auseinandersetzung mit nachhaltiger Mobilität als Erlebnis für Touristen und Alessandra Zanon (Europäische Akademie Eurac) für die Erforschung neuer Parkin-bindender Proteine. Den heuer von der Standortagentur Tirol und Energie Tirol bereit gestellten Sonderpreis „TIROL 2050 energieautonom“ gewann Verena Schallhart (Management Center Innsbruck).
Prämiert wurden die Nachwuchsforscher von den Präsidenten der Handelskammern von Südtirol, Tirol und Trentino Michl Ebner, Jürgen Bodenseer und Giovanni Bort. Gratuliert haben den jungen Wissenschaftlern auch Landeshauptmann Arno Kompatscher und seine Amtskollegen Günther Platter (Tirol) und Ugo Rossi (Trentino).