Von: mk
Bozen – Europaweit ist es eines der wenigen Fortbildungsprogramme zu diesem Thema: die Winter School zu Föderalismus und Governance, organisiert von Eurac Research und der Universität Innsbruck. In der diesjährigen achten Ausgabe geht es um die Grundlage föderaler und regionaler Systeme, nämlich um die Frage, wie Kompetenzen konkret zugewiesen und verwaltet werden. Gemeinsam mit Experten aus dem In- und Ausland setzen sich 27 Nachwuchsforscher aus aller Welt zwei Wochen lang mit verschiedenen Modellen und Fragen der Kompetenzverteilung und des „Power-Sharing“ auseinander.
Wie werden Kompetenzen in Finanz-, Umwelt-, Immigrations- oder Bildungsfragen in Staaten mit Mehrebenensystemen aufgeteilt? Was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile? Welche Rolle spielen Gerichtshöfe bei der Interpretation von Kompetenzen? Wie sieht es auf EU-Ebene aus: Was entscheiden die Mitgliedsstaaten? Diese und weitere Fragen sowie verschiedene Modelle der Kompetenzverteilung erörtern die Teilnehmer der diesjährigen Winter School, die eine Woche lang in Innsbruck und eine Woche lang in Bozen stattfindet. Das Programm besteht aus einem theoretischen Teil mit Vorlesungen von internationalen Rechts- und Föderalismusexperten und praktischen Seminaren: Anhand von Fallstudien aus Afrika, Südostasien oder auch der EU diskutieren die Teilnehmer Tendenzen und Entwicklungen in verschiedenen geografischen Gebieten. Im Vorlesungsblock in Bozen beschäftigen sie sich besonders mit dem Modell der Südtiroler Autonomie und statten dem Südtiroler Landtag einen Besuch ab.
Die 27 Teilnehmer, ausgewählt aus 149 Bewerbern, sind Studierende, Wissenschaftler und Praktiker aus den Disziplinen Rechts-, Politik- und Wirtschaftswissenschaften. Sie stammen aus 18 Ländern von fünf Kontinenten, die Hälfte von ihnen ist jünger als 30 Jahre. Die Winter School wird von Eurac Research gemeinsam mit der Rechtswissenschaftlichen Fakultät und der Fakultät für Politikwissenschaft und Soziologie der Universität Innsbruck organisiert und steht unter der Schirmherrschaft des Generalsekretärs des Europarates