Von: mk
Bozen – Bereits 2019 wird der neue 255.000 Kubikmeter große Neubau auf dem Gelände des Krankenhauses Bozen eingerichtet sein, sadass die Notaufnahme und die Poliambulatorien dort einziehen können. Landeshauptmann Arno Kompatscher, Hochbaulandesrat Christian Tommasini und Gesundheitslandesrätin Martha Stocker zeigten sich heute (15. Mai) beim Lokalaugenschein auf der Baustelle zufrieden mit dem Baufortschritt. Bei einem Rundgang durch die verschiedenen Stockwerke in Begleitung von Planern, Technikern und Vertretern der Baufirmen wurden die Operationsräume, die Zimmer und vor allem der Bereich für die Notaufnahme besichtigt, der künftig mit einer Nutzfläche von rund 2900 Quadratmetern mehr als doppelt so groß sein wird wie die gegenwärtige, deren Nutzfläche 1300 Quadratmeter beträgt.
Dienste für Bürger verbessern
“Das neue Gebäude bringt einen enormen Fortschritt in Bezug auf die Qualität, vor allem was die Ausstattung mit technischem und medizinischem Gerät anbelangt und vor allem auch, was die Zimmer der Patienten betrifft, die, verglichen mit jenen der anderen Krankenhäuser im Lande, längst geschuldet ist”, erläuterte der Landeshauptmann. Die Gelder seien im Sinne der Bürger und im Sinne der Zukunft und der gesundheitlichen Versorgung des Landes in diese bedeutende Infrastruktur gut investiert, sagte Kompatscher. “Das Bozner Krankenhaus ist derzeit die größte und wichtigste Baustelle des Landes, in das mehr als rund 600 Millionen Euro für die Qualität der öffentlichen Sanität für unsere Bürger investiert wird”, unterstrich Hochbaulandesrat Tommasini. Investiert werde nicht nur in das Gebäude, sondern auch in eine moderne Ausstattung, um den Bürgern einen exzellenten Gesundheitsdienst zu bieten, sagte Landesrat Tommasini. 2019 starten laut Landesrat die Umzüge ins neue Gebäude, beginnend mit der Notaufnahme, die endlich angemessene Räume bekommt, gefolgt vom Umbau des alten Krankenhausgebäudes und dem Bau einer modernen Einrichtung für die Strahlentherapie. Vor allem sollte das neue Krankenhaus noch patienten- und mitarbeiterfreundlicher werden, so Tommasini.
“Mit neuer Einrichtung und moderner Mitteln wollen wir die Voraussetzungen für die bestmögliche Versorgung und Betreuung der Patienten schaffen”, unterstrich Gesundheitslandesrätin Stocker und verwies auf die wichtige Zusammenarbeit des Gesundheitsressorts mit dem Ressort für Hochbau. “Eine moderne öffentliche Einrichtung im Krankenhausbereich zu schaffen ist eine Notwendigkeit und diesen Erfordernissen wird mit dem Krankenhaus Bozen Rechnung getragen”, sagte Stocker.
Neubau bald fertig
Der neue Krankenhaustrakt, an dem derzeit gebaut wird, ist das Zentrum für die chirurgischen Disziplinen und die wichtigsten Notfalldienste. Er liegt beim neuen Haupteingang und erstreckt sich über fünf oberirdische und zwei unterirdische Ebenen. Im Erdgeschoss befinden sich Infostellen, Verwaltungsdienste wie die Patientenaufnahme, die Befundausgabe ebenso wie Restaurant, Bar, Bank und Geschäfte. In den drei Flügeln (A, B, C) finden sich die chirurgischen Poliambulatorien. Im Flügel A gibt es drei Operationssäle für ambulante Chirurgie. Im ersten Obergeschoss sind die Notaufnahme mit der Beobachtungsstation (insgesamt 24 Betten) und die Radiodiagnostik Platz untergebracht. Im zweiten Obergeschoss sind der Operationstrakt mit 14 Sälen, der zentralisierte Bereich der Intensiv‐ und Sub‐Intensivstation (insgesamt 38 Betten) und die neue Zentralsterilisation vorgesehen. Im dritten und vierten Obergeschoss werden die funktionellen Einheiten der Endourologie und der Lithotripsie sowie die chirurgischen Bettenstationen (insgesamt 210 Betten) Platz finden. Bereits fertiggestellt ist der Hubschrauberlandeplatz, mit direkter Verbindung zu den Notfalldiensten. Unterirdisch sind die Umkleiden und die Technik untergebracht. Derzeit sind die beeindruckenden Anlageinstallationen und die Ausbauarbeiten im Gange.
Viel Technik
Aktuell wird auch an der zentralen Achse der sogenannten “Magistrale” gebaut, die den neuen Krankenhaustrakt mit dem bestehenden Krankenhaus verbindet. Durch den Umbau müssen auch die Anlagen für Wärme, Strom, Wasser verbessert, verstärkt und neu organisiert werden, und zwar in unmittelbarer Nähe des Krankenhausareals. Innovativ wird auch die Energieversorgung des Krankenhauses: Heizwärme im Winter und Kühlung im Sommer liefert nämlich das Fernheiznetz, das durch die Restmüllverwertungsanlage in Bozen Süd gespeist wird.
Ab 2023 Umbau der alten Klinik
Am Ende des Ausbaus und nachdem die Dienste in die neue Klinik übersiedelt sind, kann der Umbau des bestehenden Klinikgebäudes beginnen, wobei allerdings verbleibende Dienste neu zu organisieren sind. Abbruch‐, Aufbau und Sanierung erfolgen phasenweise innerhalb von zwölf Jahren, um den Krankenhausbetrieb nicht zu beeinträchtigen. Nach dem Umbau finden im bestehenden Krankenhaus die internistischen Disziplinen, ein Mutter‐Kind-Bereich, ein zentralisierter Bereich für Day Hospital und Day Surgery und für ambulante Behandlungen, ein onkologischer Bereich und der Verwaltungsbereich Platz.
Wichtigste Gesundheitseinrichtung
Das Krankenhaus Bozen hat Fläche von rund 16,5 Hektar und ist die Bezugsinfrastruktur auf Landesebene für Notfälle, fachärztliche chirurgische Disziplinen (Neurochirurgie, Gefäßchirurgie, größere onkologische Chirurgie), interventionelle Kardiologie, Stroke Unit, Neuroradiologie, Hämatologie (Knochenmarktransplantation), den Dienst für Bluttransfusion, für Infektionskrankheiten, Strahlentherapie und Nuklearmedizin, Neonatologie und Neugeborenen‐Intensivstation, den pneumologischen Dienst sowie für pathologische Anatomie. Täglich bewegen sich im Krankenhaus Bozen bis zu 7500 Personen, darunter Patienten und Besuchende, Mitarbeitende und Lieferanten. 2017 wurden rund 26.000 ordentliche Aufenthalte und rund 6000 Tagesklinik‐Aufenthalte sowie rund 4200 Day‐Service Leistungen registriert. Die Zugänge zur Notaufnahme schwankten in den vergangenen Jahren zwischen 90.000 und 100.000. Ein Anstieg wird bei den Rettungseinsätzen mit dem Hubschrauber verzeichnet; sie liegen derzeit in Bozen bei durchschnittlich bei 2000 Flügen im Jahr.