Von: mk
Sterzing – Die freiheitliche Bezirkskoordinatorin im Wipptal, Heidi Sparber, warnt vor einem „schleichenden Abbau“ der Leistungen im Sterzinger Krankenhaus.
Dabei sei Sterzing nur ein Beispiel, „wie die von Rom diktierte und von der Südtiroler Volkspartei in vorauseilendem Gehorsam durchgeführte Rationierung der medizinischen Leistungen zum Nachteil der peripheren Bezirke“ vonstattengehe. Bisher gut funktionierende Krankenhäuser würden auf Kosten der Nahversorgung zu Außenstellen degradiert, die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in den kleinen Bezirken leide, kritisieren die Freiheitlichen.
Seit der Eröffnung des neuen Sterzinger Krankenhauses im Jahr 1977 durften sich die Wipptaler einer gut funktionierenden Gesundheitsversorgung erfreuen. „Sinnbild für diese einwandfrei funktionierende Struktur war die Geburtenabteilung von Primar Dr. Alber Thöni. Mit der Einführung der Wassergeburten war nicht nur bei den Sterzinger- und Wipptaler Frauen als Geburtenwahlort geschätzt, nein auch von auswärts kamen viele Frauen, welche ihr Baby in Sterzing zur Welt bringen wollten“, so Sparber.
Trotzdem fiel gerade diese mit bester technischer und medizinischer Ausstattung versehene Abteilung – trotz heftiger Proteste der Südtiroler Bevölkerung – im Oktober 2016 dem Rotstift von Gesundheitslandesrätin Martha Stocker zum Opfer. „Ein nicht akzeptabler Schritt, gegen den Willen der gesamten Südtiroler Bevölkerung“, empört sich die freiheitliche Funktionärin.
Weiter meinen die Freiheitlichen: „Erinnern wir uns zurück, was der ehemalige Gesundheitslandesrat Richard Theiner im Jänner 2011 durch sein Landespresseamt mitteilte. Er kündigte an, die chirurgische Ambulanz in Sterzing in neuen Glanz erstrahlen zu lassen. Er selbst war damals zur Feierstunde nach Sterzing angereist und bekräftigte, dass angeblich zirka 13 Millionen Euro in das Krankenhaus Sterzing investiert würden. Das Krankenhaus Sterzing, solle, so wie alle sieben Krankenhäuser in Südtirol, ‚fit‘ gemacht werden, lautete sein Versprechen. Nachdem Theiner nach der Wahl von Stocker abgelöst wurde, wollte sich plötzlich keiner mehr an das Wahlversprechen erinnern.“
Errungenschaften, welche über Jahrzehnte aufgebaut wurden, würden mit einem Schlag massiv rückgebaut. „Die nun von der SVP-Landesregierung eingeführte neue Gesundheitsreform orientiert sich wohl am Modell ‚Ein Krankenhaus – zwei Standorte‘. In Zukunft werden nicht mehr in allen sieben Südtiroler Krankenhäusern die wesentlichen Versorgungsdienstleistungen angeboten. Gewisse Untersuchungen, Behandlungen und Visiten können also nur mehr in von der SVP ausgewählten Krankenhäusern durchgeführt werden. Man kann in diesem Zusammenhang nur von einem schleichenden Abbau sprechen“, meint Sparber. Sie verortet „Einbußen bei der Versorgungsqualität“.
„Schon jetzt dauern die Wartezeiten für die einzelnen Untersuchungen, Behandlungen und Visiten überaus lange. Mit Ausnahme der privaten Bezahlung natürlich. Wer privat bezahlt, ist privilegiert und bekommt zeitig einen Visiten- und/oder Behandlungstermin. Dieses untragbare Zwei-Klassen-System muss sofort abgestellt werden!“, so Sparber abschließend.