Von: mk
Bozen – Andreas Pöder von der Bürger Union hat in der Generaldebatte zum Nachtragshaushalt 2017 des Südtiroler Landtags alle Südtiroler Bauern und Bäuerinnen mit undifferenzierten Aussagen verunglimpft. Dies erklärt zumindest die SVP-Landtagsabgeordnete Maria Hochgruber Kuenzer.
Die Stellungnahmen des Kollegen könne sie nicht unwidersprochen stehen lassen, sagt Hochgruber Kuenzer. Die Landtagsabgeordnete bezeichnet die Aussagen ihres Kollegen für “durchaus ehrenrührig” und hält folgende Fakten entgegen.
Wie aus der letzten Landwirtschaftlichen Zählung des Landesinstituts für Statistik Astat zu entnehmen sei, haben im Erhebungszeitraum 2000 bis 2010 mehr als 3.000 Bauern die Bewirtschaftung ihrer Höfe aufgegeben. Seit 2010 stellen darüber hinaus im Schnitt 100 Bauernfamilien jährlich die Milchbewirtschaftung ein.
Der Tierbestand habe im Erhebungszeitraum um zwölf Prozent abgenommen – auch deshalb, weil es immer mehr Großvieheinheiten braucht, um eine Chance zu haben, mit am Hof zu überleben. Konnte man früher mit 20 Großvieheinheiten überleben, brauche es heute deutlich mehr.
Die durchschnittliche Fläche der Höfe betrage 11,9 Hektar, d.h. ohne Neben- oder Zusatzerwerb kann kein Bergbauernhof mehr überleben.
Mit 51 Prozent würden gerade mal die Hälfte aller landwirtschaftlichen Betriebe in Südtirol öffentliche Förderungen beziehen. Die gehen vorwiegend an tierhaltende und Bergbauernhöfe. „Betriebe in Tallagen der Obst- und Weinbauern erhalten keine Förderungen“, betont Kuenzer.
54.000 Mitglieder der bäuerlichen Familien und insgesamt 83.000 Personen arbeiten in der Landwirtschaft in Südtirol.