Von: luk
Kurtatsch – In Kurtatsch im Unterland wird es vorerst keine Müllverbrennungsanlage geben. Das hat das Verwaltungsgericht beschlossen.
Die Gemeinde und die Landesregierung hatten sich gegen eine derartige Anlage ausgesprochen. Die PA Holding, die das Projekt geplant hatte, hat dagegen Rekurs eingereicht. Dieser wurde nun abgelehnt.
Der Bürgermeister von Kurtatsch, Martin Fischer, gibt sich erleichtert. Auch die Bürgerliste Kurtatsch zeigt sich erfreut über das Urteil des Verwaltungsgerichts, mit dem die geplante Errichtung einer Müllvergasungsanlage im Gemeindegebiet von Kurtatsch abgewandt werden konnte.
Die Gemeinderätinnen Heidi Peer, Erika Rinner und Claudia Rizzi weisen auf die 4.000 Unterschriften hin, die im Zuge der Rekursstellung von Bürgern gegen das Projekt gesammelt werden konnten. Sie zeigen sich überzeugt, dass das Verwaltungsgericht Bozen den Unterschriften Rechnung getragen und diese bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt hat. „Es war wichtig, dass alle Maßnahmen, die im Kampf gegen die Müllverbrennungsanlage getroffen wurden, von allen Vertretern der Gemeinde Kurtatsch mitgetragen wurden und dass der Gemeinderat und die Nachbargemeinden geschlossen gegen das Projekt von Patrick Santini aufgetreten sind“, betonen die Gemeinderätinnen der Bürgerliste Kurtatsch.
Ob die PA Holding gegen den Entscheid Rekurs einreicht, ist noch nicht bekannt.
“Guter Tag für das Unterland”
„Ein guter Tag für das ganze Unterland“, meint Stefan Zelger von der Bezirksgruppe der Süd-Tiroler Freiheit.
“Die PA Holding will eine Verbrennungsanlage für Industriemüll in Kurtatsch errichten. Die Anlage würde eine Fläche von fast vier Fußballfeldern einnehmen und nahezu gleich groß werden wie der zentrale Verbrennungsofen in Bozen. Bis auf den privaten Betreiber sind aber alle dagegen: Gemeinde, Bezirk, Land, Vereine, Verbände und alle Parteien”, so die Bewegung.
Ein erster Rekurs der Holding gegen die Ablehnung durch das Land wurde nun vom Verwaltungsgericht in allen Punkten abgewiesen. Sehr zur Freude der Süd-Tiroler Freiheit: „Es gibt Anrainer, Obstwiesen die direkt angrenzen und andere Unternehmen in unmittelbarer Nähe. Wohn- und Arbeitsqualität würden durch Lärm, Abgase und einem unbekannten Sicherheitsrisiko beeinträchtigt“, gibt Zelger zu bedenken. „Zudem wäre ein Wertverlust der angrenzenden Immobilien und Grundstücke wahrscheinlich. Wenigen Profiteuren stünden zahlreiche Betroffene gegenüber!“
Es bleibt zu hoffen, so die Bezirksgruppe, dass nach dem wichtigen Etappensieg bald das endgültige Aus für die Pläne der PA Holding folgt.