Von: mk
Bozen – Aufgrund seiner geografischen Lage ist Italien von den Flüchtlingsströmen besonders betroffen. Dies sei auch in Südtirol verstärkt bemerkbar. In dieser Thematik brauche es ein behutsames und bedachtes Vorgehen, um die richtige Weichenstellung zu erreichen, erklärt der Katholische Verband der Werktätigen (KVW) in einer Aussendung.
Der KVW findet, dass der Umgang mit Flüchtlingen menschlich und human sein muss. Katholische Organisationen, die sich in der Beratung und Unterbringung von Flüchtlingen engagieren, tun dies aus ihrer christlichen Überzeugung, es ist praktizierte Solidarität.
„Sozialpolitik, ob für Flüchtlinge oder andere Hilfesuchende, soll sich am Ideal der Humanität orientieren. Die christliche Soziallehre und ihre Werte sind das Fundament dafür, es geht darum den Menschen in Not mit Humanität zu begegnen und ihre Würde zu achten. Trotz des Verständnisses für Bürokratie, für Kriterien und Vorschriften steht für die katholischen Verbände und Vereine der Mensch im Mittelpunkt ihres Tuns. So sollte es auch für den Gesetzgeber sein“, erklärt der KVW.
Deshalb sehe es der KVW als ein Alarmzeichen, wenn die Caritas aufgrund von neuen Bestimmungen nicht mehr gewillt ist, ihre Arbeit in der Flüchtlingsberatung fortzusetzen.
„Aus menschlicher Sicht dürfen Familien nicht getrennt werden. Eine Bezugsperson in der Familie gibt Halt, vor allem jungen Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten. Auf diese wertvolle Stütze darf nicht verzichtet werden. Dies gilt besonders für nicht volljährige Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren. Die Herausforderungen, mit denen sich Europa und auch Südtirol konfrontiert sehen, sind groß. Trotzdem dürfen die Werte, an denen wir im sogenannten christlichen Abendland uns ausrichten und halten, nicht vergessen werden. An ihnen soll sich das Tun weiter orientieren, der Mensch, sein Wohlergehen und seine Würde müssen im Mittelpunkt stehen“, erklärt der KVW abschließend.