Von: luk
Trient – Gestern Nachmittag haben die Senatoren der Autonomiegruppe Julia Unterberger, Luigi Spagnolli und Pietro Patton die Laboratorien von Brunocell, einem Start-up-Unternehmen in Trient besucht. In diesem wird unter der Leitung von Stefano Biressi und Luciano Conti, Professoren der Universität von Trient, an der Entwicklung von Laborfleisch gearbeitet.
„Der Besuch in den Laboratorien war sehr interessant, ebenso wie die Gespräche mit allen am Projekt beteiligten Forschern, die ihre Sorge über die jüngsten Initiativen der Regierung zum Ausdruck gebracht haben“, berichten Unterberger und Spagnolli.
„Die Regierung hat nämlich einen Gesetzentwurf zum Verbot von Laborfleisch vorgelegt, der im Landwirtschaftsausschuss des Senats zur Behandlung ansteht. Dies obwohl Laborfleisch eine gute Alternative zu herkömmlichem Fleisch sein kann, insbesondere zu Fleisch aus Massentierhaltung. Im Moment befindet sich das Projekt noch in der Planungsphase, aber das Endergebnis könnte eine Revolution im Lebensmittelsektor auslösen. Es wird möglich sein, Fleisch ohne die hohen Umweltkosten, auf kleinen Flächen und mit geringerem Ressourcenverbrauch zu produzieren. Dies könnte mithelfen den weltweiten Fleischbedarf von acht Milliarden Einwohnern zu decken”, heißt es weiter.
“Allein Italien importierte, im Jahr 2022, 820.000 lebende Rinder und 325.000 Tonnen frisches und gefrorenes Fleisch. Und vor allem könnte das enorme Leiden der Tiere in der Massentierhaltung und beim Transport ein Ende haben. Deshalb sollte die Forschung mit allen Mitteln unterstützt werden, so wie es in vielen anderen Ländern geschieht. Stattdessen ist die Einstellung der Regierung dazu wissenschaftsfern und unökonomisch”, so die Senatoren.
Der vorgelegte Gesetzentwurf, gegen die Produktion von Laborfleisch werde nämlich nur dazu führen, dass die Forschung in Italien gestoppt wird. “So wird Italien das einzige Land sein, das kein Laborfleisch selbst produziert, sondern ausschließlich aus dem Ausland importiert. Kein Land in der Europäischen Union kann nämlich die Vermarktung eines auf Gemeinschaftsebene zugelassenen Erzeugnisses blockieren, sondern nur dessen Produktion. Das wäre ein großer Schaden für die italienische Wirtschaft”, erklären Unterberger und Spagnolli.