Von: mk
Bozen – Mit einem Beschluss hat die Landesregierung am Dienstag, 31. Jänner, auf Vorschlag von Landesrat Florian Mussner die neue Satzung des Ladinischen Kulturinstitutes „Micurá de Rü“ gutgeheißen.
Notwendig wurde dieser Schritt in Folge eines gesamtstaatlichen Dekrets, das eine Verringerung der Mitglieder der Verwaltungs- und Kontrollorgane in öffentlichen Körperschaften aus nicht mehr als drei bzw. fünf Mitgliedern vorsieht. „In Zukunft wird der Institutsrat aus maximal drei Mitgliedern der ladinischen Sprachgruppe zusammen setzen – er besteht zukünftig aus einer Person in Vertretung des Landes, aus einem Bürgermeister oder einem Gemeinderat der ladinischen Gemeinden und aus einer Person in Vertretung des ladinischen Schulsystems“, erklärt Landesrat Mussner. Bei den Gemeinden wird laut Rotationsprinzip eine Amtsperiode der Vertreter einmal aus den Grödner und einmal aus den Gadertaler Gemeinden ernannt. Neu ist auch, dass der Institutsrat für drei Jahre im Amt verbleibt, er kann wiederbestätigt werden, es dürfen aber nicht mehr als drei aufeinanderfolgende Amtsperioden überschritten werden. Der Institutsrat kümmert sich laut Satzung um die Genehmigung des Jahrestätigkeitsprogramms, des Investitionsbudgets sowie der Unterzeichnung von Verträgen und Vereinbarungen. Er wählt den Präsidenten, ernennt die Kulturkommission und legt die Prioritäten für Projekte fest.
Eine Neuerung betrifft auch die Einrichtung der Kulturkommission, die vom Institutsrat ernannt wird und insgesamt fünf Mitglieder hat. Vier der fünf Mitglieder sind Fachleute im kulturellen oder wissenschaftlichen Bereich. Dazu kommt der Direktor des Instituts. Die Aufgaben der Kulturkommission sind unter anderem die Erarbeitung des Kultur- und Forschungsprogramms und die Erstellung von Gutachten.
„Zusätzlich wurde die Satzung auch im Hinblick auf die neuen Bestimmungen, betreffend die Harmonisierung des Haushaltes und der mehrjährigen Planung, angepasst“, erklärt der Direktor der Landesabteilung Schule und Kultur Felix Ploner, der seit dem 1. Jänner die Abteilung geschäftsführend vom vorherigen Direktor Alexander Prinoth übernommen hat.
Als nächste Schritte stehen jetzt die Vorschläge für die Nominierung der Mitglieder des Institutsrates seitens des Landes, der Gemeinden und des Ladinischen Schulamtes bevor, die dann von der Landesregierung ernannt werden, um offiziell ihre Funktion übernehmen zu können.
“Das ladinische Kulturinstitut ist eine wichtige Säule zur Bewahrung von Sprache und Kultur unserer Sprachgruppe; es fördert unter anderem den Austausch mit den anderen rätoromanischen Sprachinseln, macht wissenschaftliche Erhebungen zu Sprache und Kultur und veröffentlicht zahlreiche Publikationen zu verschiedenen Sachbereichen “, unterstreicht der ladinische Kulturlandesrat Mussner. Weiters bringe das Kulturinstitut den Bürgern auch neue Erkenntnisse näher und diene als wissenschaftliche Quelle für Studierende und Experten, so Mussner.