Von: apa
Der Zustand von Papst Franziskus, der seit vier Wochen in der römischen Universitätsklinik “Agostino Gemelli” liegt, bleibt stabil. Der Pontifex benötige jedoch angesichts seines hohen Alters Zeit, um sich zu erholen, verlautete aus dem Vatikan Freitagabend. Da es keine wesentlichen Neuigkeiten gebe, verzichteten die Ärzte auf die Veröffentlichung eines Bulletins, die künftig weniger häufig verbreitet werden könnten, als bisher, teilte der Vatikan mit.
Eine Spitalentlassung des Papstes sei vorerst nicht zu erwarten, hieß es. Ab jetzt will der Vatikan in der Früh keine Informationen mehr über den Zustand von Franziskus verbreiten, wie es seit der Spitaleinlieferung am 14. Februar wegen einer beidseitigen Lungenentzündung der Fall war. Leichte Zeichen der Besserung gaben diese Woche Anlass zu Optimismus. Die Ärzte hatten zuletzt am Mittwoch ein Bulletin veröffentlicht, täglich verbreitet der Vatikan jedoch Informationen über den Tagesablauf des Argentiniers. Wann das nächste ärztliche Bulletin herausgegeben wird, ist noch unklar, eine Mitteilung Samstagabend wird nicht ausgeschlossen.
Papst bekommt weiterhin tagsüber Sauerstoff
Der Papst bekommt weiterhin tagsüber Sauerstoff und wird in der Nacht durchgehend beatmet, wie aus dem Vatikan verlautete. Die Mediziner wollen zunächst abwarten, ob sich der Aufwärtstrend in den nächsten Tagen fortsetzt. Seit seiner letzten Atemkrise vor zwölf Tagen hat sich Franziskus’ Zustand stabilisiert.
Der Papst verfolgte auch am Freitag wie seit Anfang dieser Woche per Videoschaltung die Fastenexerzitien der römischen Kurie in der Aula Paul VI., die am Freitag zu Ende gingen. Geleitet werden die Meditationen von dem italienischen Kapuzinerpater Roberto Pasolini, dem Prediger des Päpstlichen Hauses. Der Titel der Exerzitien lautete “Die Hoffnung des Ewigen Lebens”. In den nächsten Tagen soll wieder der Rosenkranz für die Gesundheit des Papstes auf dem Petersplatz gebetet werden. Die vatikanische Kurie hatte dem Papst am Donnerstag zum 12. Pontifikatjubiläum gratuliert.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte inzwischen mit, er habe ein Gespräch mit dem vatikanischen Staatssekretär, Kardinal Pietro Parolin, geführt. “Ich habe Papst Franziskus eine baldige Genesung gewünscht und ihm für die Gebete und die moralische Unterstützung gedankt, die er unserem Volk gegeben hat, sowie für die Hilfe bei der Heimkehr ukrainischer Kinder, die aus Russland deportiert wurden”, schrieb Selenskyj auf Telegram.
“Der Heilige Stuhl hat die Liste der ukrainischen Männer und Frauen erhalten, die in russischen Gefängnissen und Konzentrationslagern festgehalten werden. Wir zählen auf die Unterstützung für ihre Freilassung. Gerade der Austausch von Gefangenen und ein bedingungsloser 30-tägiger Waffenstillstand sind die ersten schnellen Schritte, die uns der Gerechtigkeit und einem dauerhaften Frieden deutlich näher bringen können. Die Ukraine ist bereit, diese Schritte zu gehen, denn das ukrainische Volk will den Frieden mehr als jeder andere. Jetzt sieht die Welt, wie Russland Bedingungen stellt, die alles verkomplizieren und in die Länge ziehen, denn Russland ist die einzige Partei, die will, dass der Krieg nicht endet und die Diplomatie scheitert. Die Stimme des Heiligen Stuhls ist sehr wichtig auf dem Weg zum Frieden”, schrieb Selenskyj.
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