Von: mk
Bozen – Kürzlich ist von der italienischen Agentur für die Entwicklungszusammenarbeit ein Drei-Jahres-Projekt zur ländlichen Entwicklung der Zadrima-Ebene in Nordalbanien genehmigt worden, an dem auch das Landesamt für Kabinettsangelegenheiten mitwirkt. Demnach soll der jungen Generation der dortigen Landwirte das Wissen vermittelt werden, um auch in Zukunft von der Landwirtschaft angemessen leben zu können und der Landflucht und Auswanderung entgegenzuwirken. Dazu zählen vor allem das Know-how über den Biolandbau und den nachhaltigen ländlichen Tourismus, wie er sich auch in Südtirol erfolgreich etabliert hat. Das Projekt umfasst ein Gesamtbudget von rund 1,67 Millionen Euro, 100.000 Euro kommen vom Land Südtirol.
Das Hauptziel des Projektes ist vor allem die qualitative aber auch quantitiative Steigerung der Produktion der kleinbäuerlichen Betriebe: sie bauen Obst und Gemüse an und halten und züchten Ziegen und Schafe. Während der Verein der Biobauern aus dem Veneto das notwendige Know-how zum biologischen Anbau liefert, liegt die Aufgabe Südtirols in der Organisation einer Fortbildung für Jungbauern und -bäuerinnen aus der Zadrima-Ebene in Südtirol. Darin teilen einheimische Landwirte ihre Erfahrungen mit dem erfolgreichen Modell des ländlichen Tourismus’, wie er in Südtirol unter dem Begriff Urlaub auf dem Bauernhof angeboten wird, mit den albanischen Jungbauern. Ziel ist es, die nordalbanischen Bauern hin zu einer erfolgreichen Führung von Gastbetrieben im ihrem ländlichen Gebiet zu begleiten. Auf dieses Weise sollen die jungen und arbeitsamen Menschen dieser Gegend bessere Chancen erhalten, in Zukunft ihre Wertschöpfung zu erhöhen, um den relativ großen Familien aus ihren heimischen Kleinbetrieben ein angemessenes Auskommen zu ermöglichen. Aus einem eigenen Fonds sollen Zadrima-Bauern Zugang zu Finanzierungen erhalten, um Projekte im Bereich des Biolandbaus und des ländlichen Tourismus zu konzipieren und durchzuführen.
Zusätzlich führt das Frauenzentrum der Stadt Scutari in Nordalbanien, einer der Projektpartner, eine Studie durch, die die Rolle der Bäuerinnen in der Landwirtschaft aufzeigt und dazu beiträgt, das Potential der Frauen in der Gesellschaft zu stärken. Bereits in der Ausarbeitung des Projektes hatte das Amt für Kabinettsangelegenheiten, zuständig für die Entwicklungszusammenarbeit des Landes Südtirol, alles drangesetzt, einen eigenen Kurzlehrgang für die weiblichen Gäste aus der Zadrima-Ebene zu organisieren. Erfreulicherweise hat es die Zusage der Südtiroler Bäuerinnenorganisation erhalten, diesen mit Hilfe ihrer Mitglieder und in Zusammenarbeit mit den Fachschulen für Hauswirtschaft und Ernährung aktiv mitgestalten zu wollen. „Ich danke den stets hilfsbereiten Bäuerinnen unseres Landes, die an dem Projekt mitwirken“, unterstreicht Landeshauptmann Arno Kompatscher. „Und unsere aus Albanien stammenden Mitbürger werden es ebenso schätzen, dass das Land und die Südtiroler Bevölkerung Albanien in seiner weiteren Entwicklung unterstützen, damit die albanische Jugend Perspektiven für eine bessere Zukunft erhält.“