Einstiegsgehälter angehoben, Zulagen erhöht

Land Tirol erhöht Gehälter von Gesundheitsjobs – Unterschied zu Südtirol

Dienstag, 05. November 2024 | 09:20 Uhr
Update

Von: apa

Das Land Tirol erhöht ab Jänner 2025 die Gehälter in Gesundheitsberufen des öffentlichen Dienstes. Dafür will die schwarz-rote Landesregierung zusätzlich zu den Gehaltsabschlüssen 18,3 Millionen Euro in die Hand nehmen, hieß es in einer Aussendung. Nach einer Gehaltsevaluierung wurden gemeinsam mit der Gewerkschaft Maßnahmen beschlossen, wonach etwa Einstiegsgehälter und Zulagen für Nacht-, Sonn- und Feiertagsdienste erhöht werden. Aus der Opposition kam Kritik.

Konkret bekommen Hebammen ein höheres Einstiegsgehalt, davon sollen auch bereits im Dienst befindliche Hebammen profitieren, die noch keine Höherstufung bekommen haben. Pflegeberufe, Pflegefachassistenz sowie Jungärztinnen und -ärzte werden in den Entlohnungsklassen höhergestuft. Die Nachtdienstzulage wird außerdem um fast ein Viertel erhöht und beträgt dann 65 Euro brutto pro Nachtdienst und steigt mit den jährlichen Gehaltserhöhungen. Zudem wird die Sonn- und Feiertagsdienstzulage auf 5,50 Euro brutto pro Stunde angehoben.

Auch Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung sollen profitieren. Das Klinisch-Praktische Jahr wird künftig einheitlich mit 900 Euro pro Monat abgegolten. Bisher wurde diese praktische Ausbildung im Rahmen des Medizinstudiums “unterschiedlich und fallweise gar nicht abgegolten”, hieß es. Es sei “wichtig, den Einstieg in den Arztberuf auch finanziell attraktiver zu gestalten – hierfür stehen 2,8 Millionen Euro zur Verfügung”, sagte Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele (ÖVP).

Die Anpassung ist das Ergebnis einer Evaluierung des Gehaltssystems, das gezeigt hatte, dass Tirol bei den Gehältern im Vergleich mit den Nachbarregionen eine “Zwischenposition” einnimmt, sagte Conrad Pramböck, der ein externes Gutachten für das Land Tirol erstellt hatte. Die Gehälter seien “höher als in Südtirol, im Bereich des Medians im Vergleich zu Gesamtösterreich, aber niedriger als in Süddeutschland”, fasste er zusammen.

Hagele zeigte sich nun zufrieden: “Die Maßnahmen setzen dort an, wo es Handlungsbedarf gibt.” Dem schloss sich auch Gerhard Seier, Landesvorsitzender der Gewerkschaft öffentlicher Dienst an. Das Paket “kann sich sehen lassen und ist ein Erfolg für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des gesamten Gesundheitsbereichs”, meinte er. Ebenfalls mit an Bord war Birgit Seidl, Betriebsratsvorsitzende der tirol kliniken. Der Beruf würde nun “für angehende Pflegekräfte attraktiviert.” Dass den “größten Teil der Kosten” das Land Tirol übernimmt, begrüßte indes Gemeindeverbandspräsident Karl-Josef Schubert. “Die angespannte Budgetsituation der Gemeinden lässt nicht viel Spielraum zu”, hielt er fest. ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf sah wiederum gar einen “Meilenstein in der Tiroler Gesundheitspolitik”.

Neben der Anpassung der Gehälter beschloss die Landesregierung zudem eine Image- und Informationskampagne zu Pflege und Gesundheitsberufen in Tirol. Hierfür stehen 250.000 Euro zur Verfügung. Man wolle “angesichts des Personalmangels sicherstellen, dass sich viele Menschen für eine Ausbildung in den Gesundheitsberufen entscheiden”, sagte Hagele.

Die oppositionellen Tiroler Grünen übten indes am Dienstag Kritik am Handeln der Landesregierung und orteten in einer Nichtberücksichtigung der mobilen Pflege sowie der Rettungsdienste eine “sich verschärfende finanzielle Schieflage”. Ein “kleines Plus” für Teile der Angestellten sei zwar “erfreulich” und Maßnahmen wie die Anhebung von Zulagen “ein überfälliger Schritt”, räumte Gesundheitssprecherin Landtagsabgeordnete Petra Wohlfahrtstätter ein. Jedoch seien zu viele Angestellte ausgenommen: “Wir haben es nicht mehr nur mit einer Zwei-Klassen-Medizin zu tun, sondern immer mehr auch mit einem Zwei-Klassen-Gehaltssystem.” Wohlfahrtstätter forderte zudem längere Ruhezeiten, flexiblere Arbeitszeitmodelle und mehr Zeit pro Patientin oder Patient.

Die NEOS wiederum sahen die Landesregierung dem “Druck der Opposition” nachgeben. Jedoch hätten zur Neuberechnung der Einkommen zusätzlich die unterschiedlichen Lebenserhaltungskosten in den untersuchten Gebieten herangezogen werden sollen, monierte Klubobfrau Birgit Obermüller. Gleich wie die Grünen sahen auch die NEOS einen “ganz wesentlichen Teil des Personals nicht mitbedacht”. Die Pinken mahnten, dass für Mitarbeiter mit alten Dienstverträgen – laut der Oppositionspartei rund 40 Prozent der Betroffenen – bis auf die Anhebung der Zulagen “alles beim Alten” bleibe.

Bezirk: Bozen

Kommentare

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10 Kommentare auf "Land Tirol erhöht Gehälter von Gesundheitsjobs – Unterschied zu Südtirol"


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Homelander
5 h 2 Min

se isch guit… Südtirol wartet noch 10 Jahre, we are the best everywhere😂, la ba die Gehälto happots wo gewaltig, wenn man so Vergleiche zieht mit Österreich und Deutschland!!

N. G.
N. G.
Kinig
3 h 48 Min

Auswandern. Lieber heute als morgen. Die suchen Fachkräfte, wo liegt das Problem?

Oracle
Oracle
Kinig
2 h 35 Min

@Homelander… ein Vergleich mit dem übrigen Italien, oder Frankreich, Spanien? Warum versteift man sich auf Österreich und Deutschland, wobei das System der Sozialabgaben und Rentenabsicherung eine andere ist.

Homelander
2 h 22 Min

NG@ falls du noch schläfst, es wandern ziemlich viele aus… hast du wahrscheinlich noch nicht gerafft!!!

Doolin
Doolin
Kinig
4 h 56 Min

…in Tirol sind Gehälter generell höher als hier…

So ist das
52 Min 45 Sek

Hier spart man lieber bei der Sanität 🤔

sophie
sophie
Kinig
4 h 6 Min

Das ist keine Neuigkeit,
Gehälter sind zumintest in A unb D schon lange höher als bei uns. Bei uns wartet man bis noch mehr sich anders wo einen Job suchen,
Und immer fest weiter kammern.

Zussra
Zussra
Superredner
2 h 57 Min

Wenn sogor die Pforra hierzulande fir die gleichn Dienste deutlich wieniga vodien, wie im Ausland❗️

Oracle
Oracle
Kinig
2 h 38 Min

18 Mio sind jetzt nicht unbedingt viel, oder? Wenn wir bedenken, was bei uns die Sanität kostet, wir reden von Mrd…

wienerschnitzel
wienerschnitzel
Tratscher
1 h 6 Min

Ich habe in der Verwandtschaft 3 Krankenschwestern und die arbeiten alle in Wien:
– Gehalt nach 3 Arbeitsjahren und 4 Nachtschichten pro Monate: 3.000€ Netto pro Monat x 14

Davon träumen die in Südtirol

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