Von: luk
Innsbruck – Mit einem landesüblichen Empfang, einer Kranzniederlegung vor dem Andreas Hofer-Grab in der Hofkirche, einem Gottesdienst in der Jesuitenkirche und einem Festakt mit der Verleihung der Verdienst- sowie der Lebensrettungsmedaillen in der Hofburg hat Tirol heute den “Hohen Frauentag”, wie “Maria Himmelfahrt” in Tirol genannt wird, begangen.
Auch 27 Südtiroler und Südtirolerinnen zwischen 48 und 94 Jahren sind heute in der Hofburg in Innsbruck von den Landeshauptleuten Arno Kompatscher und Günther Platter mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet worden. Es sind Personen aus allen Landesteilen, aller Sprachgruppen und aus verschiedensten Tätigkeitsbereichen. „Die Verdienstmedaillen sind ein Zeichen der Wertschätzung des ehrenamtlichen Einsatzes, den diese Personen in unserem Land geleistet haben“, betonte Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher heute in Innsbruck. „Die Geehrten“, so Landeshauptmann Kompatscher weiter, „stehen stellvertretend für die vielen Menschen, die sich mit Überzeugung, Leidenschaft für Menschen, die Tradition und die Kultur einsetzen.“
Viele haben sich in ihrem Dorf für verschiedenste Belange eingesetzt und verdient gemacht haben. Einige von ihnen sind aber auch landesweit bekannt: So etwa Manfred Call, langjähriger Sportfunkionär und Organisator von großen Sport-Events. 40 Jahre war er für den Sport in Südtirol tätig, und er hat sich in dieser Zeit mit großem Einsatz um die Sportautonomie des Landes bemüht. Er sei stolz darauf, dass er etwas Gutes für das Land tun konnte, sagte er am Samstag den „Dolomiten“. Call war unter anderem maßgeblich an den drei Trainingslagern der Deutschen Nationalmannschaft in Südtirol beteiligt.
Eine Medaille bekommt auch Richard Peer als Diözesanleiter der Mesnergemeinschaft überreicht: „Ich war ganz überrascht und weiß selbst nicht, weshalb ich die Ehrung verdient habe“, erklärte er den „Dolomiten“. Die Verdienstmedaille nehme er in Empfang für „alle Mitglieder der Vinzenzkonferenz, alle Mesner in Südtirol, alle Sakramentsbrüder und besonders auch für meine Frau, die immer mithilft“.
Auch Ivo Plotegher von der Postpolizei in Bozen wird für seine Präventionsarbeit, mit der er Kinder und Jugendliche vor den Gefahren des Internets schützen will, ausgezeichnet. Er freue sich, dass das gewürdigt wird.
Eine der acht geehrten Frauen ist Anna Saviolo, langjährige Vorsitzende der Organspendevereinigung AIDO.
Besonderer Beitrag für Land und Mitmenschen
Der 15. August stehe traditionell im Zeichen derer, die sich jeden Tag aufs Neue für das Wohlergehen der Bevölkerung einsetzen, erklärte auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter. Denn „hinter jedem Einsatz, jeder Bergung und jeder Hilfeleistung stehen engagierte Personen, deren Engagement nicht selbstverständlich ist. Dafür gebührt ihnen unser größter Respekt“, waren sich die beiden Landeshauptleute am heutigen „Hohen Frauentag“ über die Bedeutung des Ehrenamts einig.
Dass sich zahlreiche Nord-, Süd- und Osttiroler in den unterschiedlichsten Organisationen engagieren, sei nicht selbstverständlich: „In Tirol gibt es viele Menschen, die einen besonderen Beitrag für unser Land und die Mitbürger leisten. Sie sind zentrales Element einer aktiven Gesellschaft, wichtig für die Gemeinschaft und schenken uns das Wertvollste: Zeit. Diese Menschen wollen wir heute vor den Vorhang holen“, anerkannte Landeshauptmann Platter das Wirken der Geehrten.
Dankbarkeit kennt keine Grenze
Helfende Hände, wenn sie gebraucht werden: Sowohl in Tirol als auch in Südtirol gibt es jeweils über 300 Freiwillige Feuerwehren mit zehntausenden Mitgliedern, auch in den Rettungsdiensten in Tirol und Südtirol, der Wasser- und der Bergrettung sind tausende ehrenamtliche Kräfte tätig. Darüber hinaus ist eine Vielzahl an Tirolern in den verschiedensten Vereinen vom Sozial- und Gesundheitsbereich bis zum Kunst-, Kultur- und Gemeinwesensektor aktiv. „Gegenseitige Unterstützung und Solidarität wächst aus der Gesellschaft und hält sie zusammen. Ohne diese Menschen wäre Tirol nicht das, was es ist“, so die Botschaft bei der heutigen Ehrung in Innsbruck. Dass die Ehrung gemeinsam vorgenommen werde, sei ebenfalls ein besonderes Zeichen: Dankbarkeit kenne keine Grenze.
Über hundert Geehrte, davon 27 Südtiroler
Die Verdienstmedaille des Landes Tirol wird seit 1964 traditionell am Hohen Frauentag, dem 15. August, in Innsbruck verliehen, um besondere gesellschaftliche Leistungen von Menschen aus Nord-, Süd- und Osttirol auszuzeichnen. Daher werden die Medaillen auch von den beiden Tiroler Landeshauptleuten gemeinsam verliehen. Insgesamt wurden heute über hundert Verdienstmedaillen verliehen. Die Namensvorschläge für die Auszeichnung kommen von den Freiwilligen-Organisationen. Nach der Überprüfung und Bewertung unterbreitet eine im Kulturinstitut angesiedelte Kommission eine Namensliste, die dann der Landesregierung zur Genehmigung vorgelegt wird. Die Landesregierung ihrerseits leitet die Liste dann an das Land Tirol weiter.
18. September: Verdienstkreuzverleihung auf Schloss Tirol
Neben der Verdienstmedaille gibt es noch weitere Auszeichnungen und Ehrungen. Eine davon ist das Verdienstkreuz des Landes Tirol. Die Verleihung des Verdienstkreuzes des Landes Tirol findet in diesem Jahr wieder in Südtirol statt, und zwar am 18. September auf Schloss Tirol. Im Rahmen dieser Feier werden erstmals in Südtirol auch Auszeichnungen für Lebensretter und für das Junge Ehrenamt verliehen.
Die Verdienstmedaillen werden verliehen an:
Herrn Josef Alber, Hafling
Verdienste um das Musik- und Feuerwehrwesen
Herrn Manfred Call, Bozen
Verdienste um den Sport
Herrn Luigi Declara, Corvara
Verdienste um die Landwirtschaft und das Feuerwehrwesen
Frau Marisa Fiorito-Wolfsgruber, Ritten
Verdienste um das Sozialwesen
Frau Notburga Gulfer-Moser, Welsberg
Verdienste um das Sozialwesen
Herrn Johann Hintner, Welsberg
Verdienste um das Feuerwehr- und Musikwesen
Frau Yvonne Jesenek, Vöran
Verdienste um den Kegelsport in Meran und Vöran
Herrn Karl Kasseroller, Eppan
Verdienste um das Schützenwesen und den Schießsport
Frau Theresia Kofler-Hasler, Freienfeld
Verdienste um das Sozialwesen und Vorbild für die Dorfgemeinschaft
Frau Renata Vittoria Kostner Pizzinini, Corvara
Verdienste um das Sozial- und Kulturwesen
Herrn Matthias Mayr, Partschins
Verdienste um das Alpinwesen
Frau Theresia Pardeller, Hafling
Verdienste um das Kulturwesen und die Kirche
Herrn Richard Peer, Brixen
Verdienste um das Sozialwesen und die Kirche
Herrn Jakob Alois Pichler, Schenna
Verdienste um das Feuerwehrwesen
Herrn Luis Pichler, Terlan
Verdienste um den Sport in Südtirol
Herrn Ivo Plotegher, Auer
Verdienste im Bereich der Prävention von Internetkriminalität
Herrn Franz Premstaller, Sarntal
Verdienste um das Sozial- und Musikwesen
Herrn Stephan Prieth, Naturns
Verdienste um das Sozialwesen
Herrn Peter Prossliner, Bozen
Verdienste um das Sozialwesen
Herrn Georg Rauter, Feldthurns
Verdienste um das Schützen- und Theaterwesen
Herrn Oswald Salcher, Sterzing
Verdienste als langjähriger Organist
Frau Annamaria Saviolo, Bozen
Verdienste um das Sozial- und Sanitätswesen
Herrn Karl Schuster, Schlanders
Verdienste um den Sport in Südtirol
Herrn Georg Stillebacher, Prad am Stilfserjoch
Verdienste um die Landwirtschaft und Senioren
Herrn Ägidius Überbacher, Natz-Schabs
Verdienste als Chorleiter und Organist
Herrn Federico Vallazza, Wengen
Verdienste um die Landwirtschaft und Feuerwehrwesen
Frau Juliane Walcher-Guggenberg, Jenesien
Verdienste in der Seniorenbetreuung