Von: mk
Bozen – Die Landesregierung hat die Kriterien für die Beihilfen zum Abbau und zur Entsorgung von Asbest an Wohnhäusern genehmigt. Nun kann man um die Beiträge ansuchen.
In Südtirol gibt es derzeit insgesamt noch rund 350 Wohngebäude und somit rund 67.000 Quadratmeter Fläche, an denen eine Asbestsanierung vorgenommen werden sollte.
Das Land unterstützt die Bürger, die an ihren Wohngebäuden asbesthaltige Materialien, die beispielsweise in Balkongeländern, Dachplatten, Dämmplatten, Fliesen oder Rohren vorkommen können, abbauen und entsorgen, wenn der Eingriff mehr als 500 Euro kostet. Auf Antrag von Landesrat Christian Tommasini hat die Landesregierung vor Kurzem die genauen Kriterien für die entsprechende Beitragsvergabe genehmigt. Die entsprechende Regelung ist nun in Kraft getreten. “Wir wollen den Asbestabbau vorantreiben, denn schließlich geht es um die Gesundheit der Bürger”, sagt Tommasini.
Laut den neuen von der Landesregierung genehmigten Kriterien können sowohl Eigentümer oder Miteigentümer der vom Eingriff betroffenen Immobilie um die Beihilfe ansuchen, ebenso wie Mieter, Entlehner, Nutznießer oder Inhaber anderer Nutzungsrechte der vom Eingriff betroffenen Immobilie, und zwar bis zum 21. November 2018. Außerdem können auch Kondominien, die nur oder mehrheitlich aus Wohneinheiten bestehen, den Zuschuss beantragen. Die asbesthaltigen Materialien müssen dabei von Unternehmen abgebaut werden, die im Nationalen Register der Umweltbetriebe ANGA eingetragen sind. Der Beitrag kann die anerkannten Kosten von bis zu 70 Prozent nicht übersteigen und wird bis zu einem Höchsbetrag von 10.000 Euro gewährt. Für das Beitragsgesuch gibt es einen Vordruck, der von der Webseite der Landesabteilung Wohnungsbau heruntergalden werden kann.
2011 bei der Einführung des Asbestregisters wurden in Südtirol noch 1400 Bauteile wie Dächer, Rohre, Kamine, Fußböden, usw. verzeichnet. Inzwischen wurden bereits 480 dieser Produkte saniert. Asbest ist ein faserförmiges, natürlich vorkommendes Mineral. “Wird Material aus Asbest beschädigt, können die Fasern freigesetzt werden und die menschliche Gesundheit gefährden”, sagt der Direktor im Landesamt für Luft und Lärm, Georg Pichler. Bereits niedrige Konzentrationen von Asbeststaub können die Entstehung von Lungenkrankheiten wie beispielsweise Asbestose oder Lungenkrebs fördern.
Die Landesumweltagentur wird in Kürze eine Sensibilisierungskampagne zu den Asbestsanierungen starten. Im Juni gibt es erste Radiospots auf den lokalen Sendern und auf der Soundcloud des Landes.