Sprengelrat Passeier besorgt

„Landespolitik muss bei Mietbeiträgen endlich handeln“

Dienstag, 10. Oktober 2023 | 16:15 Uhr

Von: mk

St. Leonhard in Passeier – Der Sprengelrat Passeier blickt mit Besorgnis auf die aktuelle Situation auf dem Wohn- und Mietmarkt und fordert von der Landespolitik klare Akzente um dem immer unleistbar werdenden Wohnen entgegenzuwirken. Die Einkommensgrenzen für Mietbeiträge müssten erhöht werden und die dafür vorgesehenen Beiträge nach acht Jahren endlich angepasst werden.

In seiner jüngsten Sitzung des Sprengelrates Passeier vom 28. September 2023 wurde die immer prekärer werdende Situation des Wohnens angesprochen. “Viele hart arbeitende Menschen kommen mit der galoppierenden Inflation nicht mehr über die Runden. Dass das Grundbedürfnis Wohnen mittlerweile einen Großteil der Kosten der meisten Haushalte verschlingt, tut sein Übriges”, beobachten die Ratsmitglieder mit Sorge.

Viele Passeirer Haushalte – ob Familien oder Single-Haushalte – kämen immer mehr in finanzielle Nöte. Grund dafür sei unter anderem auch, dass Mietbeiträge den meisten arbeitenden Menschen nicht gewährt werden könnten. Davon ist der Sprengelrat überzeugt: “Die Einkommensgrenze für eine Person für die Gewährung eines Mietbeitrages liegt aktuell bei einem Jahreseinkommen Netto von 15.940 Euro (d.h. durchschnittliches Monatseinkommen 1.328 Euro). Umfasst der Haushalt zwei Personen, liegt die Grenze sogar nur bei 20.855 Euro Netto jährlich! (monatlich durchschnittlich 1.737 Euro). Mit diesen so niedrig angesetzten Grenzen fallen die meisten Menschen durch den Rost und leben oft trotz Arbeit nahe an der Armutsgrenze!”

Doch nicht nur die niedrig angesetzten Einkommensgrenzen sorgen für Unverständnis im Passeirer Sprengelrat: “Seit 2015 wurden die Beitragsprozentsätze nicht mehr erhöht, das sind acht Jahre! Wenn wir uns die galoppierende Inflation anschauen, steht das in keiner Relation mehr.”

Dem Sprengelrat Passeier ist bewusst, dass er die aktuell prekäre Situation auf dem Südtiroler Wohnungsmarkt nicht lösen kann, doch stellt er der Landespolitik zwei konkrete Forderungen um dem Problem entgegenwirken zu können: “Die Einkommensgrenze für Mietbeiträge muss umgehend erhöht werden und die längst überfällige Erhöhung der Beitragsprozentsätze endlich an die Realität von 2023 angepasst werden!”

Bezirk: Bozen