Von: mk
Bozen – Die Vertreter von Staat und Regionen einigten sich darauf, dass die Regionen und autonomen Provinzen das Glücksspiel weiterhin beschränken dürfen.
Das Glücksspiel und mögliche Maßnahmen zu dessen Einschränkung standen heute im Mittelpunkt der Staat-Regionen-Konferenz in Rom. Die Vertreter von Staat, Regionen und Gebietskörperschaften schlossen sich dem Vorschlag von Gesundheitslandesrätin Martha Stocker an und einigten sich darauf, dass die Regionen und autonomen Provinzen das Glücksspiel ihrerseits strenger beschränken können als in der gemeinsamen Regelung vorgesehen.
“Diese Einigung ist ein großer Erfolg. Bereits bestehende Bestimmungen auf Regional- und Landesebene zum Schutz der Bevölkerung bleiben von der neuen Regelung unberührt”, erklärte Stocker im Anschluss an die Sitzung. Ohne die Möglichkeit, auf Landesebene strengere Vorgaben für das Glücksspiel zu machen, hätte Südtirol der Vereinbarung nicht zugestimmt. “Diese Regelung ermöglicht es uns, Jugendliche, aber auch suchtgefährdete Menschen oder Menschen in Krisensituationen weiterhin besonders stark zu schützen”, erklärte Stocker ihre Haltung.
In Südtirol ist es im Umkreis von 300 Metern rund um Schulen derzeit zum Beispiel nicht gestattet, eine Spielhalle zu betreiben. “Wir können Bestimmungen wie diese zum Schutz der Schüler in Südtirol also weiterhin durchsetzen”, zeigte sich Stocker erfreut.
Im vergangenen Jahr flossen aus dem Glücksspiel 10,5 Milliarden Euro in die Staatskassen, mehr als die Hälfte davon, nämlich 5,8 Milliarden Euro, stammte aus dem Geschäft mit Spielautomaten und elektronischen Glücksspielen. Parallel dazu stieg die Spielsucht weiter an. Auch in Südtirol.