Von: mk
Bozen – Die Neuordnung des Landesgesundheitsdienstes war Schwerpunktthema der beiden Treffen mit den Primaren des Sanitätsbetriebes und dem Vorstand der Ärztekammer.
Nach der Verabschiedung des Landesgesundheitsplanes für eine qualitätsvolle, wohnortnahe und vernetzte Gesundheitsversorgung und Gesundheitsvorsorge steht in den nächsten Monaten die Neuordnung der Führungs- und Verwaltungsstruktur des Südtiroler Sanitätsbetriebes an. Dies erfolgt durch eine Neuauflage des Landesgesetzes Nr. 7/2001, dessen Grundausrichtung in einem breiten landesweiten Beteiligungsprozess erarbeitet worden ist.
Landesgesundheitsdienst “vereinheitlichen, verschlanken und vernetzen”
Bei den beiden Treffen mit den Südtiroler Primaren und mit dem Vorstand der Ärzte- und Zahnärztekammer stellte Gesundheitslandesrätin Martha Stocker die geplanten Neuerungen vor, mit denen der Südtiroler Sanitätsbetrieb in Zukunft “schlanker, einheitlicher und enger vernetzt” gestaltet werden soll. “Es ist unser gemeinsames Ziel, die gesundheitlichen Leistungen für die Menschen in Südtirol für die nächsten Jahre und Jahrzehnte sicherzustellen, die Abläufe bei der Behandlung der Patienten landesweit zu vereinheitlichen und die interne Organisation des Betriebes zu vereinfachen”, erinnerte die Landesrätin an die Grundzüge und die strategische Ausrichtung des Reformvorhabens. Dabei sollen zukünftig die Dienste so organisiert werden, dass die Menschen sowohl wohnortnah, als auch in den Südtiroler Krankenhäusern durchgängig begleitet und möglichst unbürokratisch versorgt werden können.
In der Präsentation des aktuellen Gesetzentwurfs und den anschließenden Diskussionen mit den Primaren und mit dem Kammervorstand stand die Einbeziehung der Ärzteschaft in die zukünftige Betriebsführung im Mittelpunkt: Dies soll neben der wie bisher zentralen Figur des Sanitätsdirektors durch verschiedene Schnittstellen geschehen, wie das Kollegium und die Organisationseinheit für die klinische Führung sowie den Sanitätsrat. In ihren Rückmeldungen begrüßten der Kammervorstand und die Primare grundsätzlich eine neue, klare Führungsstruktur, in der die Rolle der Ärzte in der Ausrichtung der klinischen Tätigkeiten gestärkt wird.
Fachärzte: Südtiroler Ausbildung auf hohem Niveau für die Zukunft sichern
Ein weiteres Thema der Aussprachen mit Landesrätin Stocker war die Wiederaufnahme der Facharztausbildung in den Südtiroler Krankenhäusern in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Ärztekammer. Diese Ausbildungsmöglichkeit war unerwarteterweise im Jahr 2013 vom italienischen Gesundheits- und vom Bildungsministerium in Frage gestellt worden. In den vergangenen Monaten haben sich sowohl Landesrätin Martha Stocker als auch Landeshauptmann Arno Kompatscher in Gesprächen und Verhandlungen mit den römischen Ministerien, dem Gesundheitsministerium in Wien, der Österreichischen Ärztekammer sowie dem italienischen und dem österreichischem Außenministerium und der Österreichischen Botschaft intensiv darum bemüht, diesen Weg der Facharztausbildung wieder nach Südtirol zu bringen. “Wir haben gute Voraussetzungen, den Südtiroler Ärzten eine gute Ausbildung auf hohem Niveau zu bieten”, unterstrich Gesundheitslandesrätin Stocker. Bei dem Austauschtreffen mit den Primaren wurde vereinbart, dass eine Arbeitsgruppe der leitenden Ärzte das zuständige Landesamt darin unterstützt, die notwendigen Unterlagen für die Wiederaufnahme der Facharztausbildung in Südtirol vorzubereiten, damit sowohl die Ministerien Italiens als auch die Österreichische Ärztekammer sobald als möglich grünes Licht für diesen Ausbildungsweg geben.