Von: mk
Bozen – Der Besuch der Südtiroler Pflichtschule ist für die Kinder respektive für die Eltern nicht kostenlos, obwohl aus dem Steuertopf fast eine Milliarde Euro für das gesamte Bildungs- und Ausbildungssystem bereitgestellt wird. Für Grund-, Mittel- und Oberschüler müssen die Eltern oft noch zusätzlich in die Tasche greifen. Darauf verweist der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder, der in einem Tagesordnungsantrag zum Sammelgesetzentwurf die Streichung der Zusatzgebühren fordert.
“Eltern, die meinen, dass sie bereits durch die Steuerzahlungen ausreichend zur Finanzierung des Südtiroler Bildungswesens beitragen, werden oft eines Besseren belehrt: Für einen Grundschüler kann die Schule noch zusätzlich 100 Euro im Jahr für Verbrauchsmaterial und schulbegleitende Maßnahmen von den Eltern einheben, für einen Mittelschüler bereits bis zu 330 Euro im Jahr und für Oberschüler bis zu 500 Euro im Jahr. So sieht es ein Beschluss der Landesregierung von Anfang des Jahres vor. Wer also zwei oder gar drei schulpflichtige Kinder hat, muss im Jahr noch ganz schön tief in die Tasche greifen, um den Pflichtschulbesuch der Kinder zu finanzieren, zusätzlich zu den Steuerzahlungen wohlgemerkt”, so Pöder.
Die Schulen können innerhalb dieser Obergrenzen noch selbst Obergrenzen festlegen. Für Pöder kommt dieser Beschluss der Landesregierung Schulgebühren für bereits steuerfinanzierte Schulen gleich.
“Der gesamte Bildungsbereich kostet die Südtiroler Steuerzahler etwas weniger als eine Milliarde im Jahr.” Dass zusätzlich noch eine Art indirekte Schulgebühr eingehoben wird, ist nach Ansicht Pöders nicht korrekt.
Er plädiert in einem Antrag zum bevorstehenden Sammelgesetzentwurf der Landesregierung auf die Finanzierung dieser Zusatzkosten aus dem Landeshaushalt, ohne die Eltern zusätzlich zu belasten.