Von: luk
Bozen – Der Landesrat für Land- und Forstwirtschaft, Arnold Schuler, hat sein Ziel erreicht: Das Landhaus 6 ist nach dem Südtiroler Politiker und ehemaligen Senator der Südtiroler Volkspartei (SVP) Peter Brugger benannt. Die Enthüllung des Namensschildes fand heute (9. Okober) im Rahmen einer coronabedingt schlichten Feier mit Segnung statt. An dieser nahmen neben der Familie Brugger auch Landeshauptmann Arno Kompatscher, die ehemalige Landesrätin und Historikerin Martha Stocker, sowie der Bozner Bürgermeister Renzo Caramaschi und Vizebürgermeister Luis Walcher teil.
Landeshauptmann Kompatscher hob Peter Bruggers entscheidende Rolle auf dem Weg zu mehr Autonomie für Südtirol hervor. Hätte Silvius Magnago nicht Brugger als erklärten Paketgegner an seiner Seite gehabt, hätte ihm vermutlich oft der Ansporn gefehlt, noch mehr zu fordern, sagte Kompatscher. “Trotz unterschiedlicher Sichtweisen konnte so für Südtirol viel herausgeholt und das gemeinsame Ziel konnte erreicht werden.”
In ihrer Laudatio ging ehemalige Landesrätin Stocker näher auf Peter Bruggers Leben ein: Er war das jüngste von fünf Kindern und wuchs im Ahrntal während des Faschismus auf. Nach dem Besuch der Katakombenschulen kam er ins Vinzentinum. Als Optant wurde er in die Wehrmacht einberufen und geriet in sowjetische Gefangenschaft. Aufgrund dieser Erfahrung wurde er später sogar als kommunistischer Spion denunziert. Aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, trat er der Südtiroler Volkspartei bei, kurz darauf wurde er in den Südtiroler Landtag gewählt. Peter Brugger setzte sich fortan für die Land- und Forstwirtschaft ein. “Die Verbundenheit mit dem Bauernbund, vor allem mit den bäuerlichen Anliegen war in Handeln und Tun eine Lebensaufgabe und wohl auch Vermächtnis. Auch deshalb wurde er wohl 1968 im Bauernbund Ehrenmitglied mit Sitz und Stimme”, erklärte Historikerin Stocker. Nach einer erfolgreichen Kandidatur für den italienischen Senat, wurde er Anfang der 70er Jahre ins Europäische Parlament entsandt. Peter Brugger starb im Jahre 1986 im Alter von nur 66 Jahren.
Abgeschlossen wurde die Feier mit der Segnung des Hauses durch Dekan Bernhard Holzer und mit Worten des Dankes für die Anerkennung durch Sigfried Brugger, der im Namen der gesamten Familie Brugger sprach.