Von: luk
Bozen – Die Landesregierung hat vor kurzem zwei Änderungen zum Landschaftsplan, beantragt von den Gemeinden Tirol und Deutschnofen, abgelehnt. Die Änderungen waren von den jeweiligen Gemeindeausschüssen in Abweichung zu den Gutachten der Fachkommissionen genehmigt worden.
“Der Landschaftsschutz spielt eine strategische Rolle für eine nachhaltige Raumentwicklung in Südtirol”, erkärt die zuständige Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer dazu. Die Ablehnung der beiden Landschaftsplanänderungen sei exemplarisch und folge den Zielen des Nachhaltigkeitspakts, an dem die Landesregierung ihr Handeln in dieser Legislatur ausrichte. “Unser oberstes Ziel ist ein nachhaltiges Südtirol. Um dieses Ziel zu erreichen, sind mutige Entscheidungen gefragt”, unterstreicht die Landesrätin. “Die Landschaft ist unser größtes Kapital und muss auch für die kommenden Generationen erhalten werden. Daher macht es Sinn, dass unverbaute Landschaft unverbaut bleibt und Biotope als Lebensräume, die für die Artenvielfalt wichtig sind, zu erhalten.”
Dorf Tirol: Landschaftliche Bannzone bleibt intakt
Am 6. Oktober hat sich die Landesregierung dafür ausgesprochen, dass die landschaftliche Bannzone am Anstieg des Küchelbergs in Dorf Tirol nicht verkleinert wird. Die von der Gemeinde beantragte Änderung zum Landschaftsplan sah die Reduzierung der Bannzone um 1103 Quadratmeter für die Errichtung einer Hofstelle vor. Die Landesregierung hat sich bei der Ablehnung das Gutachten der Kommission für Natur, Landschaft und Raumentwicklung zu Eigen gemacht. Laut diesem widerspreche die Reduzierung der Bannzone den Grundsätzen, die zur Ausweisung derselben geführt haben, und zwar zusätzliche Bebauung an diesem gut einsehbaren Standort und damit die zunehmende Zersiedelung oberhalb des Meraner Stadtzentrums zu verhindern und die Qualität der Landschaft zu erhalten.
Deutschnofen: Schützender Waldgürtel um Biotop Hofermoos
Eine weitere Landschaftsplanänderung, diesmal in der Gemeinde Deutschnofen, hat die Landesregierung in ihrer Sitzung vom 13. Oktober abgelehnt. Die Gemeinde Deutschnofen hatte eine Umwidmung von Wald in landwirtschaftliches Grün im Ausmaß von rund 10.000 Quadratmeter beantragt. Damit wäre der verbliebene Waldgürtel um das Biotop Hofermoos in Deutschnofen, der bereits in den vergangenen Jahrzehnten stark eingeengt worden war, nochmals verkleinert worden. Die Landesregierung folgt mit ihrem Beschluss dem ablehnenden Gutachten der Kommission für die Umwidmung von Wald, landwirtschaftlichem Grün, bestockter Wiese und Weide oder alpinem Grünland. Demnach würde durch ein weiteres Zurückdrängen des Waldes die ökologische Vernetzung und Biodiversität im Nahbereich zum Biotop stark reduziert und die Biotopfläche de facto isoliert werden. Das Biotop Hofermoos war um das Jahr 2000 noch in einem rund 200 Meter breiten Waldgürtel eingebettet und somit eng verzahnt mit einem ökologisch relativ intakten Umfeld.