Von: luk
Bozen – Im Südtiroler Landtag wurde gestern ein Begehrensantrag von der Mehrheit der Abgeordneten angenommen, der die Umstellung auf die “ewige Sommerzeit” vorsieht. Der Antrag wurde von den Abgeordneten Repetto und Nicolini eingebracht.
Darin heißt es: Der Landtag möge das italienische Parlament und die Regierung in Rom verpflichten, ab 2023 die Sommerzeit ganzjährig einzuführen, um sowohl beim Energieverbrauch als auch bei den Emissionen Einsparungen zu erzielen und somit die Stromrechnungen für Unternehmen und Privathaushalte zu senken.
Sandro Repetto (Demokratische Partei – Bürgerlisten) unterstrich die Möglichkeiten des Energiesparens durch die Umstellung auf “ewige Sommerzeit”, was gerade in Zeiten steigender Energiepreise wichtig sei. Diego Nicolini (5 Sterne Bewegung) ergänzte, dass viele Menschen Probleme mit der Zeitumstellung hätten.
Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit) erzählte von einem Besuch in einer Stadt, an der ungarisch-rumänischen Grenze, die nach dem zweiten Weltkrieg an Rumänien gefallen war. Um den ungarisch würde dieser Beschlussantrag umgesetzt, würde es bedeuten, dass wir in Südtirol eine andere Zeitzone hätten, wie im restlichen Tirol. Die Süd-Tiroler Freiheit habe sich immer gegen die Zeitumstellung ausgesprochen, aber es sei wichtig, eine solche Diskussion auf gesamteuropäischer Ebene zu führen. Staatliche Regelungen würden zu einem Flickerlteppich führen.
Alex Ploner (Team K) erklärte, er tue sich – ähnlich wie Knoll – etwas schwer mit dem Begehrensantrag, weil er nicht an Rom, sondern an Brüssel gehen müsse. Aber wenn man sich ansehe, wie lange man gebraucht habe, um auf EU-Ebene für einheitliche Handyladekabel zu sorgen, und dass es derzeit auf EU-Ebene keine Diskussion wegen der Zeitumstellung gebe. Der Faktor Mensch dürfe in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden.
Paula Bacher (SVP) unterstrich, dass sie im ersten Moment die “ewige Sommerzeit” gut gefunden habe, aber es gebe wohl auch Nachteile und Hürden.
LR Giuliano Vettorato erklärte, er lehne den Antrag angesichts der Schwierigkeiten ab.
Sandro Repetto (Demokratische Partei – Bürgerlisten) erinnerte daran, dass Rom sehr wohl der richtige Adressat sei. Ebenso sei es wohl unerlässlich, dass auf EU-Ebene künftig eine Entscheidung zum Thema getroffen werde.
Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit) bat um namentliche Abstimmung, denn es sei eine gravierende Sache, wenn Südtirol eine andere Zeitzone erhalten sollte als das restliche Europa.
Der Begehrensantrag wurde mit 19 Ja, vier Nein und neun Enthaltungen angenommen.