Von: mk
Bozen – Der Ausschuss für Bildung, Schule, Kinderbetreuung, Jugend, Frauen, Familie und Sport des Landtags der Steiermark, der sich derzeit auf Informationsreise in Südtirol befindet, hat sich heute mit dem unter anderem für Schule und Bildung zuständigen Gesetzgebungsausschuss des Südtiroler Landtags getroffen. Hauptthema des Gesprächs war die Inklusion von Kindern mit Unterstützungsbedaarf an den Schulen. Die Delegation, die von Ausschussvorsitzendem Wolfgang Dolesch angeführt und von Bildungslandesrätin Ursula Lackner begleitet wurde, wurde im Landtag von der Vorsitzenden Magdalena Amhof und den Ausschuss Mitgliedern Veronika Stirner, Christian Tschurtschenthaler, Myriam Atz Tammerle, Otto von Dellemann, Brigitte Foppa, Josef Noggler, Alessandro Urzì, Hannes Zingerle sowie Landesrat Philipp Achammer empfangen.
Nach einer Vorstellung der Südtiroler Ausschussmitglieder und der Kernthemen ihrer Fraktionen gab Vorsitzende Amhof, die selbst eine Zeit als Integrationslehrerin gearbeitet hatte, eine Übersicht über Anfang und Entwicklung der Inklusion an Südtirols Schulen, vom staatlichen Verbot der Sonderschulen in den Siebzigern bis zur heutigen Umsetzung und Finanzierung. Sie betonte auch, dass es zur Inklusion in Südtirol einen parteiübergreifenden Konsens gebe. Veronika Stirner, zu deren politischen Schwerpunkten die Inklusion gehört, bezeichnete diese als richtigen Weg, wies aber auch auf die derzeitigen Schwierigkeiten hin, so etwa den Mangel an Integrationslehrpersonal und die Zunahme des Bedarfs an Unterstützung. Es habe aber Fortschritte gegeben, auch bei der Integration von Kindern mit Migrationshintergrund.
Landesrätin Ursula Lackner konnte berichten, dass die Steiermark zusammen mit Tirol und Kärnten vom Ministeriun als die drei Modellregionen in Sachen Integration bezeichnet wird. Das Bildungsbudget sei ungefähr gleich hoch wie jenes Südtirols, der Unterschied bestehe in der Wahlfreiheit zwischen Integration (die 85 Prozent der Betroffenen erreiche) und Sonderschule. Über eine Wahlfreiheit in Südtirol erkundigten sich Dolesch und Sandra Krautwaschl von den Grünen und über die Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Inklusion. LR Philipp Achammer betonte, dass diese in Italien ein Recht sei und dass die betroffenen Familien auch dazu stünden, obgleich es bei der Einführung noch Skepsis gegeben habe. Die Inklusion sei Aufgabe aller Lehrpersonen, dementsprechend sei auch ihre Ausbildung zu gestalten. Die derzeitigen Herausforderungen bestünden im gestiegenen Betreuungsbedarf, in der Verlängerung des individuellen Bildungsweges – die auch auf den schwierigen Übergang auf den Arbeitsmarkt zurückzuführen sei – und jene Fälle, bei denen es eine Gefahr für die Mitschüler gebe.