Krankheit wird oft spät diagnostiziert

Landtag verabschiedet grünen Antrag zu Endometriose

Donnerstag, 13. März 2025 | 17:23 Uhr

Von: mk

Bozen – Der Südtiroler Landtag hat heute einen von den Grünen eingebrachten Beschlussantrag zur Endometriose verabschiedet. „Wir wollen den vielen Frauen, die mit dieser Krankheit leben, eine Stimme geben und das Bewusstsein in Politik und Gesellschaft schärfen“, erklären die Grünen Landtagsabgeordneten Brigitte Foppa, Madeleine Rohrer und Zeno Oberkofler.

Endometriose ist eine chronische, schmerzhafte und oft stark einschränkende gynäkologische Erkrankung, die in Italien mindestens drei Millionen Frauen betrifft. Die Folgen sind gravierend – sowohl privat als auch beruflich. Trotz ihrer weiten Verbreitung wird die Krankheit oft erst nach sieben bis zehn Jahren diagnostiziert. Das liegt unter anderem an mangelnder medizinischer Ausbildung zu diesem Thema sowie an einem Phänomen des sogenannten „Medical Gaslighting“: Viele Patientinnen fühlen sich mit ihren Beschwerden nicht ernst genommen.

Dank intensiver Verhandlungen mit Landesrat Hubert Messner konnte der Grüne Vorstoß nun durchgesetzt werden: Ein spezifischer „Betreuungspfad für Endometriose“ soll entwickelt werden, um wissenschaftliche Erkenntnisse zu sammeln, die Forschung zu fördern und die Versorgung der Betroffenen zu verbessern. Vorgesehen sind auch Informationskampagnen für Arbeitgeber und Schulen, eine erleichterte oder kostenlose Bereitstellung von Hormontherapien für schwerere Fälle sowie eine verstärkte Forschungsförderung.

Brigitte Foppa, Erstunterzeichnerin des Beschlussantrags, betont: „Frauen warten heute sieben bis zehn Jahre auf eine Endometriose-Diagnose – das ist erschreckend. Früherkennung, Zugang zu Behandlungen und die offizielle Anerkennung der Krankheit sind entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.“

Bezirk: Bozen

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