Leiter-Reber: „Klare Sprache, klare Wahl“

Landtag wird gegen einsprachige Etiketten auf Lebensmitteln aktiv

Donnerstag, 07. November 2024 | 13:03 Uhr

Von: mk

Bozen – Die Problematik ist nicht neu: Obwohl in Südtirol die deutsche Sprache der italienischen gleichgestellt ist und der Gebrauch der Muttersprache zu den Grundsäulen der Autonomie zählt, ist die einsprachig italienische Etikettierung von Lebensmitteln noch immer ein offenes Manko des Verbraucher- und Minderheitenschutzes. Heute hat der Landtag dem vom Freien Abgeordneten Andreas Leiter Reber eingebrachten Antrag zugestimmt, wonach entsprechende Initiativen zur Sensibilisierung und zweisprachigen Kennzeichnung von Lebensmitteln gestartet werden müssen.

Leiter Reber betont, dass der Minderheitenschutz aktiv gelebt und eingefordert werden müsse und dass es eigentlich selbstverständlich sein sollte, dass möglichst alle Südtiroler wichtige Produktinformationen in ihrer eigenen Sprache lesen können: „Jeder von uns sollte genau wissen können, was in Lebensmitteln steckt – und das ohne Sprachbarrieren.“

Der Beschluss zielt darauf ab, verpackte Lebensmittel so zu kennzeichnen, dass sie zumindest in den beiden Landessprachen Deutsch und Italienisch verständliche Informationen bieten. Grundlage für diesen Antrag ist die EU-Verordnung 1.169/2011, welche die Mitgliedstaaten verpflichtet, eine klare und für alle zugängliche Lebensmittelkennzeichnung zu gewährleisten und auch vorsieht, dass sie in mehreren Amtssprachen der Union zu machen sind.

„Es freut mich sehr, dass der Landtag nun über die Gesetzgebungssauschüsse und über die vom Landtag in die paritätischen Kommissionen entsandten Vertreter bei den zuständigen politischen Gremien und Verwaltungsebenen entsprechende Initiativen starten wird“, betont der Freie Abgeordnete. Der Einsatz für zweisprachige Kennzeichnungen sei ein wichtiger Schritt sowohl für den zeitgemäßen und transparenten Verbraucherschutz als auch für die Ausgestaltung der Südtirol-Autonomie. Zugleich sollten Handelsketten sensibilisiert werden jene Produkte, die auf der Originalverpackung bereits deutsche Produktinformationen anführen, nicht zusätzlich mit einsprachig italienischen Etiketten zu überkleben, so Leiter Reber.

Bezirk: Bozen

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