Von: mk
Bozen – Die Problematik ist nicht neu: Obwohl in Südtirol die deutsche Sprache der italienischen gleichgestellt ist und der Gebrauch der Muttersprache zu den Grundsäulen der Autonomie zählt, ist die einsprachig italienische Etikettierung von Lebensmitteln noch immer ein offenes Manko des Verbraucher- und Minderheitenschutzes. Heute hat der Landtag dem vom Freien Abgeordneten Andreas Leiter Reber eingebrachten Antrag zugestimmt, wonach entsprechende Initiativen zur Sensibilisierung und zweisprachigen Kennzeichnung von Lebensmitteln gestartet werden müssen.
Leiter Reber betont, dass der Minderheitenschutz aktiv gelebt und eingefordert werden müsse und dass es eigentlich selbstverständlich sein sollte, dass möglichst alle Südtiroler wichtige Produktinformationen in ihrer eigenen Sprache lesen können: „Jeder von uns sollte genau wissen können, was in Lebensmitteln steckt – und das ohne Sprachbarrieren.“
Der Beschluss zielt darauf ab, verpackte Lebensmittel so zu kennzeichnen, dass sie zumindest in den beiden Landessprachen Deutsch und Italienisch verständliche Informationen bieten. Grundlage für diesen Antrag ist die EU-Verordnung 1.169/2011, welche die Mitgliedstaaten verpflichtet, eine klare und für alle zugängliche Lebensmittelkennzeichnung zu gewährleisten und auch vorsieht, dass sie in mehreren Amtssprachen der Union zu machen sind.
„Es freut mich sehr, dass der Landtag nun über die Gesetzgebungssauschüsse und über die vom Landtag in die paritätischen Kommissionen entsandten Vertreter bei den zuständigen politischen Gremien und Verwaltungsebenen entsprechende Initiativen starten wird“, betont der Freie Abgeordnete. Der Einsatz für zweisprachige Kennzeichnungen sei ein wichtiger Schritt sowohl für den zeitgemäßen und transparenten Verbraucherschutz als auch für die Ausgestaltung der Südtirol-Autonomie. Zugleich sollten Handelsketten sensibilisiert werden jene Produkte, die auf der Originalverpackung bereits deutsche Produktinformationen anführen, nicht zusätzlich mit einsprachig italienischen Etiketten zu überkleben, so Leiter Reber.
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8 Kommentare auf "Landtag wird gegen einsprachige Etiketten auf Lebensmitteln aktiv"
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…bei M-preis kann man die deutsche Produktbeschreibung nicht mehr lesen, weil sie mit italienischer Beschreibung überklebt ist…schlimmer noch: Beipackzettel in Medikamenten sind nur italienisch…
👍wollte exakt dasselbe schreiben! Das ist eine Unsitte, das Deutsch zu überkleben, sodass man nur noch die italienische Version lesen kann. Na ja, nicht mal die, weil so klein geschrieben…
@Doolin
Die Etichetten vom MPreis kann man ja sowieso vergessen, alles in ital verklebt, totaler Witz.
In Apotheken sowieso nur Italienisch beschrieben,
Müssten ja schon seit langem doppelsprachig sein.
Fantastisch, weil ein, zwei Leute weder italienisch lernen wollen, noch irgendein Übersetzungsapp nutzen, können wir jetzt mit großem Aufwand an Müll und Geld Zeug umetikettieren und die Kosten dafür tragen dann alle? Selten so einen Blödsinn gehört!
Südtiroler darf nicht wissen, was er isst. Typische stillschweigend hingenomme Diskrimkierung eines Teils der Bevölkerung, die also Serie-B-Bürger sind. Mich wundert an diesem Punkt nur, wie ital. Touristen im Ausland imstande sind zu überleben..
Es würde heute genügen einen QR Code abzudrucken, welche es jeden Menschen erlaubt die Angaben in seiner Sprache zu lesen. (Egal ob Englisch, Deutsch oder Italienisch), wäre einfach umzusetzen und die Günstigste Lösung.
“Grundlage für diesen Antrag ist die EU-Verordnung 1.169/2011”
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Es wird selbst bis 2040 keine spürbare Verbesserung geben…
Wenn mal deutsche Produkbeschreibung wäre wird mit ital. Etiketten überklebt………