Von: mk
Bozen – Die Landtagswahl, die heuer am 22. Oktober stattfindet, verspricht, spannend zu werden. Denn eines zeichnet sich jetzt schon ab: Es werden deutlich mehr Köpfe um die Gunst der Wähler buhlen. Grund dafür sind nicht zuletzt die wachsende Anzahl neuer Listen und die innerparteiliche Zersplitterung.
Bei den letzten beiden Landtagswahlen im Jahr 2013 und 2018 haben von 14 Listen neun den Sprung in den Landtag geschafft. Diesmal treten deutlich mehr Listen an, nicht zuletzt wegen interner Abspaltungen. Wie das jüngste Beispiel zeigt, ist auch die SVP nicht davor verschont geblieben: Thomas Widmann hat mit seiner Partei gebrochen und kandidiert unter eigener Flagge.
Bis zur Wahl will sich der Ex-Gesundheitslandesrat, der derzeit als einfacher Abgeordneter im Landtag sitzt, „so verhalten wie immer“. Dies erklärte Widmann laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa.
Nach der letzten Wahl saßen SVP, Team K, die Lega, die Grünen, der PD, die Fünf-Sterne-Bewegung, Fratelli d‘Italia, die Freiheitlichen und die Süd-Tiroler Freiheit im Landtag. Im Zuge der Legislaturperiode wurden durch Abspaltungen vom Team K die Liste Enzian vom Landtagsabgeordneten Josef Unterholzner und „Perspektiven für Südtirol“ von Peter Faistnauer aus der Taufe gehoben. Weil sich Carlo Vettori von der Lega trennte, kehrte zudem Forza Italia wieder zurück ins Südtiroler Hohe Haus.
Während Widmann bei der Wirtschaft punkten und im Becken enttäuschter SVP-Wähler fischen will, bringt sich in der italienischen Landeshälfte die Liste „La Civica“ in Position. Formell bestätigt werden muss zudem noch die Kandidatur des Kunstkritikers Vittorio Sgarbi mit seiner Liste „Rinascimento“, der eventuell im Wahlbündnis mit Forza Italia antritt.
Gleich drei Bewegungen liebäugeln unterdessen mit all jenen, die zuletzt vor allem während der Corona-Pandemie der Impfung skeptisch gegenüber standen. Südtirol gilt im nationalen Vergleich immer noch als Hochburg der Impfgegner. Neben Enzian treten auch Ex-Schützenkommandant Jürgen Wirth Anderlan mit seiner Liste JWA und die Bozner Anwältin Renate Holzeisen mit Vita an.