Von: mk
Bozen – SVP-Fraktionssprecher Gert Lanz zeigt sich verwundert über Aussagen der Freiheitlichen Landtagsabgeordneten Ulli Mair: Einerseits fordere sie, dass Migranten unsere Landessprachen erlernen müssen, wenn sie in unsere Gesellschaft integriert werden wollen, und andererseits beanstande sie, dass Mittel ausgegeben werden, um Sprachkurse für Migranten zu organisieren. „Ist Kollegin Mair nun für oder gegen Sprachkurse, ist sie für oder gegen Maßnahmen zur Integration“, fragt sich Lanz.
Es sei ganz klar, dass es Geldmittel brauche, um Integrationsmaßnahmen umzusetzen. Lanz sieht in der Förderschiene, über die die Sprachkurse finanziert werden, eine gute Win-Win-Maßnahme, von der alle Betroffenen profitieren können. „Schließlich wollen wir alle doch nur das Eine: Die Menschen, die da sind, möglichst gut integrieren und das beginnt beim ‘Sich-Verstehen’. Sprachkurse sind dabei die grundlegende Voraussetzung“, betont Lanz.
Unverständlich bleiben für ihn deshalb die jüngsten Aussagen der Freiheitlichen Mair, die sonst stets fordert, dass Migranten die Sprache unseres Landes erlernen sollten. Jetzt kritisiere sie, dass das Land zu viel Geld dafür ausgebe und die Ausgaben von 2017 auf 2018 um über 100 Prozent gestiegen seien. „Diese Kritik ist für mich nicht nachvollziehbar, zumal sich die Steigerung dadurch erklären lässt, dass die 2016 eröffnete Förderschiene 2017 das erste Mal von den Gemeinden in Anspruch genommen worden ist und selbstverständlich im ersten Jahr der Anwendung noch nicht die Ausbaustufe erreicht hat“, erklärt der Fraktionsvorsitzende.
Anstatt der SVP „Tatenlosigkeit“ vorzuwerfen, solle sich Mair hier besser informieren. Auch was ihre aktuelle Aussage zur Abwanderung der Akademiker betreffe. „Sehr wohl sind Politik und Gesellschaft darum bemüht, jungen Akademikern attraktive Arbeitsplätze und Rahmenbedingungen anzubieten. Das weiß auch Mair. Sie selbst ist lange genug dabei, um zu wissen, was für die Politik kurzfristig machbar ist und was nicht“, bemerkt Lanz. Die Südtiroler Volkspartei lasse sich jedenfalls nicht von solchen und ähnlichen Vorwürfen einschüchtern. „Wir stehen für eine seriöse Politik und werden alles dransetzen, dem Phänomen der Akademikerabwanderung entgegenzuwirken. Dazu brauchen wir die Unterstützung aller. Populistische Aussagen sind hier fehl am Platz“, so Lanz.