Eine echte Herausforderung

Leben mit einer chronischen Nierenerkrankung 

Sonntag, 09. März 2025 | 20:52 Uhr

Von: ka

Bozen – Eine chronische Nierenkrankheit fällt oft erst auf, wenn es durch Folgeerkrankungen zu Beschwerden kommt oder die Nieren versagen. Der Körper scheidet im Spezifischen zu wenig Wasser aus und Abfallstoffe aus dem Stoffwechsel sammeln sich langsam an. Die jährliche Mitgliederversammlung des Südtiroler Nierenkrankenvereins „Nierene“ hat vor Kurzem im Beisein zahlreicher Mitglieder aus ganz Südtirol im Hotel Magdalenerhof in Bozen stattgefunden. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Vorstand des Vereins für die nächsten 3 Jahre bestimmt. Gustav Kofler als Präsident, Christian Battisti als Vizepräsident, Regina Lechner, Gabriele Morandell und Ulrich Seitz bilden das fünfköpfige Organ. Zwei wertvollen Vorstandsmitgliedern, die sich nicht mehr zur Wiederwahl stellen wurde ausgiebig für deren Engagement in den letzten Jahren gedankt. Es handelt sich dabei um Annalisa Malin und um Petra Braun, die jedoch als Vertreterin im Schiedsgericht, gemeinsam mit einer anderen Kollegin, die jahrelang ihren Beitrag im Verein leistete, und zwar Franziska Kerschbaumer. Im Rahmen des Treffens mit den zahlreichen Mitgliedern, sprich Patienten aus dem ganzen Land, kamen wichtige Thematiken zur Sprache, wie beispielsweise die bestmögliche Versorgung von Menschen, die sich in Dialyse befinden beziehungsweise andere Problematiken im Zusammenhang mit Nierenerkrankungen aufweisen.

DZE Südtirol/Von links nach rechts vorne: Vorstandsmitglieder Christan Battisti, Gabriele Morandell, Ulrich Seitz, Regina Lechner, in der Mitte sitzend Präsident Gustav Kofler.

Gerade die Vernetzung von Fachabteilungen in den Südtiroler Krankenhäusern sollte diesbezüglich verbessert werden, damit auch außerhalb des Zentralkrankenhauses Bozen, die Betroffenen erforderliche klinische Hilfestellungen erhalten. Das wird man so Gustav Kofler, der Präsident von „Nierene“ , bei nächster Gelegenheit bei Gesundheitslandesrat Hubert Messner deponieren. Weitere Anliegen gilt es ebenso mit dem zuständigen Landesrat zu besprechen. Dazu gehören die langen, unzumutbaren Wartezeiten für programmierte Fachvisiten und die Hürden bei der Einstufung der Zivilinvalidität. Dazu kommt die Zuerkennung der Pflegeeistufung bei komplizierten Krankheitsfällen. Zudem erinnert Kofler daran, dass weit über 100.000 Euro pro Jahr an Beiträgen für Menschen, die an einem Nierenversagen leiden, durch den Verein ausgeschüttet wurden. Hier geht es in erster Linie um Transporte, um Hilfsmittel, um Fachvisiten und Therapien, die nicht von der Öffentlichen Hand übernommen werden, und die resultierenden Kostenbeihilfen für die Angesprochenen mit deren Familienangehörigen aufgrund ihres Gesundheitszustandes von großer Bedeutung sind. Es zeigt sich immer wieder, dass eine chronische, schwerwiegende Pathologie, wie eben ein Nierenversagen dazu führen, dass Betroffene erhebliche Probleme in ihrem Alltag in Angriff nehmen müssen. Vor allem sind es finanzielle Belastungen, die aufgrund eines Arbeitsausfalls zu schwierigen existenziellen Problemen im Alltag führen können.

Der Austausch mit befreundeten ausländischen Patientenorganisationen ist und bleibt für Südtirol eine große Bereicherung, und hier ist Nierene seit Jahrzehnten äußert aktiv. Besonders erwähnenswert sind hier die Beziehungen zum deutschsprachigen Ausland wie Deutschland, Österreich und der Schweiz, wie auch neuerdings die Kontakte zu Vereinigungen aus dem Alpen-Adria Gebiet. Die Sensibilisierung der Bevölkerung zur Organspende gehört seit jeher zu einem Steckenpferd von Nierene. So sind schon die kommenden Infoveranstaltungen mit Experten aus Nah und Fern in Ausarbeitung. Ein erster konkreter Termin steht bereits: am 28.03.2025 in Prad am Stilfserjoch. Prominenter Testimonial der Veranstaltung wird dann Skilegende Gustav Thöni sein.

 

Bezirk: Bozen

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