Von: luk
Rom – Der Gesetzesvorschlag zur Einführung des Lehrfachs Bürgerkunde in den Schulen ist eine wichtige Bestimmung. Wir werden dafür stimmen, obwohl der Gesetzesvorschlag einige Lücken aufweist”, so die Vorsitzende der Autonomiegruppe, Senatorin Julia Unterberger in ihrer Stimmabgabeerklärung im Senat.
“Die Unzufriedenheit gegenüber den Institutionen wird oft durch mangelndes Wissen über ihre Funktionsweise bedingt. Da diese Maßnahme darauf abzielt das Wissen der Bürger und Bürgerinnen zu steigern, bewerten wir sie als sinnvoll und positiv.”
“Ebenso wichtig – so Julia Unterberger weiter – sind die Regeln für die digitale Bildung. Das Internet ist eine Chance, aber es gibt auch viele Risiken und Bedrohungen. Junge Menschen müssen lernen, die Herkunft der Inhalte und Informationen zu bewerten, und sich zu fragen, ob eine Nachricht plausibel ist, sie müssen beim Surfen im Internet eine kritische Haltung entwickeln.”
“Ich hätte mir gewünscht, dass im Rahmen der Bürgerkunde auch auf die Geschichte der Frauen hingewiesen worden wäre, auf ihren Kampf um jedes einzelne Recht, denn auch dieser Aspekt gehört zu unserer Geschichte, obwohl er leider in den Geschichtsbüchern vernachlässigt wird. Die Thematik ist eng mit den Werten der italienischen Verfassung verknüpft, die zum ersten Mal ein allgemeines Wahlrecht eingeführt und die Gleichheit aller Bürger und Bürgerinnen anerkannt hat.”
“Zu diesem Thema hat die Regierung einen von mir vorgelegten Tagesordnungspunkt angenommen, und ich hoffe sehr, dass dieser auch weiterverfolgt wird, da Bildung und Wissen auch bei der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, von grundlegender Bedeutung sind.”
“Insgesamt ist dieser Gesetzestext jedoch positiv zu bewerten, weshalb wir dafür stimmen. Wir weisen allerdings darauf hin, dass für junge Menschen das vorgelebte Beispiel mehr wert ist als Worte. Besondere Verantwortung dabei tragen Persönlichkeiten, die Führungspositionen innehaben und in der Öffentlichkeit stehen. Es ist daher sicher richtig, wenn die Regierungsmehrheit solche Gesetze verabschiedet, aber es wäre genauso wichtig, wenn Werte und Vorschriften die Grundlage für das Verhalten ihrer Vertreter wären”, erklärt SVP-Senatorin Julia Unterberger.